Liebe Mitglieder*!

Ein weiterer Erntetag neigt sich dem Ende zu. Weil ab Morgen für die gesamte nächste Woche in der Nacht Frost angesagt ist, mussten wir heute und auch gestern am Feld ein bisschen Gas geben. Doch Dank großartiger Unterstützung sind wir, so wie es aussieht gut bei der Sache! Die Sellerie Lagerernte konnten wir Mittwoch, an einem herrlich klaren, sonnigen Tag abschließen, einer unserer Tunnel wurde zur Hälfte fertig mit Salaten bepflanzt, der Jungpflanzentunnel ist frostsicher gemacht worden und auch mit der Kohlrabi Ernte sind wir heute neben der regulären Donnerstagsernte recht gut vorangekommen.

Ich erinner mich noch gut an die Aussaat vom letzten Fenchelsatz. Wir mussten ihn zwei mal nachsäen, weil wir die Keimfähigkeit von unserem Saatgut ein bisschen besser eingeschätzt hatten als sie es tatsächlich war. Das heißt, der geplante eine große Satz wurde schließlich zu drei kleinen Sätzen, mit einem zeitlichen Abstand von jeweils zwei Wochen. Den frühesten, so wie er eigentlich geplant war, haben wir bereits vor einigen Wochen geerntet. Er war wunderschön, groß, aromatisch.. Sprich: genau wie er sein soll! Den zweiten, also die erste Nachsaat, haben wir heute geerntet. Und obwohl dieser nur zwei Wochen später ausgesät wurde und einige Wochen länger am Feld stehen durfte, war er teils nicht einmal halb so groß wie der vorherige! Die zweite Nachsaat steht noch im Jungpflanzentunnel und wird es auch nicht mehr aufs Feld schaffen. Dieses Beispiel zeigt finde ich so gut, wie wahnsinnig viel zwei Wochen, ein paar Grad und Sonnenstunden weniger im Pflanzenreich ausmachen. Auch anderen Kulturen wie dem Brokkoli und unserem Lager Kohlrabisatz haben heuer im Herbst ein paar sonnige Tage gefehlt und hinken deswegen in der Vegetation deutlich hinten nach.

Es sind feine Unterschiede die für uns selbst oft kaum wahrnehmbar sind, sich jedoch in der Natur dafür umsto stärker wiederspiegeln. Das verdeutlicht mir auch, dass jeder Grad und jede für uns scheinbar noch so kleine Veränderung nicht zu unterschätzen sind in dem, was sie in diesem komplexen Gefüge der Natur sonst noch so mit sich ziehen.

In der Landwirtschaft zu arbeiten ist eine zweischneidige Sache für mich. Ich liebe es, mich in meinem täglichen Tun nach dem Kreislauf des Jahres richten zu müssen, Wandel so bewusst wahrnehmen zu können und im ständigen Beobachten und Reagiern zu sein. Doch ist es auch beängstigend, diese Abhängigkeit in der man sich befindet. Der Stress der entstehen kann, wenn es wochenlang nicht regnet, oder wenn es gar nicht mehr aufhört zu regnet. Wenn es ein paar Grad mehr oder weniger hat als üblich…

Nun gut.. ich schweife ab! Ich wünsche euch allen falls eine schöne Woche und gutes Kochen!

Alles Liebe

Rosa

Die Gemüseliste für die freie Entnahme am Naschmarkt am Freitag 20.11. von 8:00h bis 17:00h:

Infos zum Gemüse

Der Chinachoi hatte leider leicht fleckige, kranke Blätter, weshalb wir sie teils entfernt haben. Nicht giftig und schmeckt deswegen auch um keine Spur schlechter! :)