Dieses Thema wurde bei der Infoveranstaltung am 24.11. gemeinsam beleuchtet. Hier eine Zusammenfassung der Antworten zu den gestellten Fragen nach Themen geordnet:

Vielfalt:
Wir wollen weiterhin Vielfalt leben und vielfältiges Gemüse anbauen. Vielfalt ist eines der Standbeine unserer solidarischen Landwirtschaft. Unbekanntes Gemüse, schon fast vergessene alte Sorten, neue Experimente, unterschiedliche Geschmacksrichtungen, Farben und Formen sollen uns auch in die Zukunft begleiten. Artenvielfalt ist ökologisch wichtig, weil die Lebensformen zusammenhängen und für ihr Gedeihen aufeinander angewiesen sind. Vielfalt der Arten und Sorten ist auch eine wichtige Absicherung gegen Ernteausfälle.

Demeter:
Unser Gärtnerhof ist Demeter-zertifiziert, das bedeutet, dass jemand von den GärtnerInnen an Präparate-Treffen teilnimmt, Präparate auf Kompost und Feld ausgebracht, der Boden lebendig gehalten und Kreisläufe beachtet werden. Es ist noch nicht klar, wer vom Team speziell die biodynamischen Gesichtspunkte im Auge behält, aber wir werden weiter auf diesem Weg bleiben und an weiterer Entwicklung arbeiten.

Saatgut und Jungpflanzen:
Gela Ochsenherz hat sich jahrelang um eine große Vielfalt im Saatgut gekümmert. Durch das Ausscheiden des zuständigen Kollegen wird dieser Bereich im nächsten Jahr erst einmal reduziert. Es gibt nämlich noch große Saatgutvorräte. Wir werden wir auch weiterhin samenfestes Saatgut produzieren und verwenden und werden uns für dessen Verbreitung einsetzen. Um bei Saatgut und Jungpflanzen vom kommerziellen Sektor unabhängiger zu sein, werden wir offensiv die Kooperation mit anderen solidarischen Landwirtschaften suchen. Angesichts von Klimawandel und Umweltzerstörung im Namen von Wachstum und Profitorientierung sollte sich der solidarische Sektor überhaupt sehr dringend ausweiten.
GeLa-Mitglieder und die lokale Bevölkerung werden natürlich weiterhin Jungpflanzen und Saatgut am Verteilstand bzw. am Gärtnerhof beziehen können.

Übergabevertrag:
Uneinigkeit beim Übergabevertrag war eines der Themen, die wir schon beim Erntedankfest als Mitursache unserer Probleme identifiziert hatten. Dazu haben wir nun Einigkeit – sowohl untereinander im Gela Ochsenherz 2.0 Team als auch mit Peter. Diese mündliche Übereinkunft müssen wir noch verschriftlichen, sind aber guter Hoffnung, dass das gut gelingen wird.

Kistl:
Auch 2019 wird es die Kistl in der gewohnten Form geben. Ob es hier danach Änderungen geben wird, werden wir mitteilen, sobald die Mitgliederbefragung ausgewertet und fertig diskutiert ist.
Mögliche Szenarien:
– alles bleibt gleich
– Kistl werden auch im Winter angeboten
– Kistl werden in der Wintersaison reduziert angeboten

Umfrage:
Der Umfrage war dank eurer regen Beteiligung (191 Antworten!!) ein voller Erfolg. Wir werde die Ergebnisse und unsere Schlüsse daraus in Kürze auf der Homepage veröffentlichen.

Mithilfe:
Mithilfe ist im Sinn von gemeinsam landwirtschaften sehr erwünscht. Wir sollten aus einer bloßen KonsumentInnen- ProduzentInnen- Haltung herauswachsen. Wir wollen einander kennenlernen, damit wir uns in Beziehung und Austausch treten und uns aufeinander zu verlassen trauen. Es ist doch wünschenswert, dass alle die Felder und die klimatischen und örtlichen Besonderheiten, in denen unser Gemüse wächst, ein wenig kennen.
Im August 2018 hat sich die Situation durch die Kündigungen und Unsicherheit, ob es weitergeht, verändert. Diese Krisensituation haben wir bewältigt, weil hier eine Anzahl anderer GeLa Mitglieder mit angepackt haben und bei den Großernten (Kürbis, Karotten, Rote Rüben, …) und bei den regulären Ernten für Kistl und Freie Entnahme den sehr stark beanspruchten GärtnerInnen freiwillig geholfen haben. Diesbezüglich wird es nächstes Jahr eine Entspannung geben.
Im Rahmen der Umfrage hat es dann viele weitere tolle und sehr unterschiedliche Hilfsangebote gegeben, zu denen wir noch themenbezogen antworten werden und ihr Gelegenheit haben werdet, euch euren Interessen und Talenten gemäß einzubringen. Danke schon jetzt auch dafür!
Muss ich in Zukunft über meinen finanziellen Beitrag hinaus mithelfen, wenn ich Gemüse beziehen will?
NEIN! Natürlich kannst du auch nur dein Gemüse beziehen!! Wir haben die Möglichkeit, nach Selbsteinschätzung für unser Gemüse Geld zu bezahlen und genauso soll es auch mit der Mithilfe sein. Wer zu Hause und in der Arbeit ge- bis überfordert ist, soll sich nicht zerreißen, um in Gänserndorf 10 Rüben aus der Erde zu ziehen! Außerdem will und kann nicht jeder landwirtschaftliche Arbeiten durchführen, z.B. aus gesundheitlichen und Altersgründen.
Aber für Menschen, die gerne aufs Feld kommen, gibt es dafür wie immer folgende Möglichkeiten:
– bei unseren Festen am Gärtnerhof! (Saisoneröffnung und Erntedank)
– 9x im Jahr gibt es den Mitarbeitsamstag. Hier kann mitgearbeitet werden, können diskutiert werden, viele kommen auch mit Kindern, manche machen sich in der Küche nützlich. Der Fokus liegt am freudigen produktiven Austausch.
– jeden Mittwoch sind Freiwillige eingeladen, am Feld mitzuhelfen und dabei vielleicht auch zu lernen. Zu tun ist, was uns die Jahreszeiten und die Feldplanung als dringend vorschreiben und Unterstützung z.B. beim Unkraut rupfen, Pflanzen setzen, Paradeiser pflegen usw. ist hochwillkommen.
– Bei Arbeitsspitzen wie Ernten vor dem Frost brauchen die GärtnerInnen immer schon externe Unterstützung. Dies soll in Zukunft transparenter gehalten werden und über Hofnachrichten oder Homepage verbreitet werden. Jede Hilfe ist gern gesehen.
– Weiterhin können ErnteteilerInnen sich für Standbetreuung eintragen (3h am Naschmarkt bei der Gemüseverteilung anwesend sein, nach schlichten und mit den anderen Mitgliedern reden)
– Neu ist, dass ErnteteilerInnen auch den Bus nach Gänserndorf nach dem Markttag am Freitag zurückfahren können.
– Weiters herrscht Freude beim Team der Professionisten und Ehrenamtlichen, wenn uns Menschen sich bei Organisation und Verwaltung, Moderation, Homepage, Design, Feste organisieren usw. usf., unterstützen und als aktive ErnteteilerInnen in die Projektorganisation hineinwachsen!
Aber noch einmal: Hilfe ist willkommen aber kein Muss!!!

Neues Team:
In der Saison 2019 sind voraussichtlich folgende Personen vom Gärtnerhof (PM=Produzierende Mitglieder) dabei:
Bernhard, Julia, Lili, Lucia, Lucian, Maria, Monika, Rosi und Wolfgang
bis zu 3 Stellen sind offen und sollen in den nächsten Monaten nachbesetzt werden!
Von Seiten der aktiven Ernteteiler/-innen, die regelmäßige Aufgaben ehrenamtlich übernehmen, haben sich folgende Personen zur Verfügung gestellt: Clara, Eva, Gerlinde, Jutta, Herbert, Lorenz jun, Lorenz sen., Martina und einige werden wahrscheinlich noch dazukommen.

Rechtsform:
Der Gärtnerhof Ochsenherz wird in Zukunft Teil des Vereins GeLa Ochsenherz sein. Einige Mitglieder werden als angestellte GärtnerInnen die Produktion unseres köstlichen gesunden Gemüses betreiben. Die anderen Mitglieder werden die dafür nötigen finanziellen Mittel aufbringen, und etliche von ihnen werden dazu noch ehrenamtlich von sporadisch bis regelmäßig beim gemeinsamen Landwirtschaften in verschiedenster Weise mithelfen.

Euer Gela Ochsenherz 2.0 Team

TEIL 2 folgt Anfang Jänner