Baumpflanztag am 27. März 2021

Wir pflanzen gmeinsam zwei neue Windschutzstreifen.
Kommt und helft mit.

Treffpunkt um 9:00 Uhr beim Container mit Kaffee und Kuchen :)

Anschließend werden wir Teams bilden um mit ausreichend Sicherheitsabstand arbeiten zu können. Jedes Team bekommt dann einen Hammer nach Wahl und ein 1,5m Bewehrungseisen – dieses dient einerseits um das Loch für die Pappelrute zu schlagen – andererseits kann damit auch der Abstand zum nächsten Pflanzloch gemessen werden.

Die ca. 90cm langen Pappel-Ruten sollten 60cm tief in den Boden gesetzt werden. Wichtig dabei ist der Bodenschluss der Ruten (das Ende der Rute soll fest mit dem Erdreich verbunden sein.)

Es sollte ein schöner sonniger Frühlingstag werden – packt euch trotzdem lieber warm ein – man weiß ja nie.

Zu Mittag wird Lilli für uns kochen :D

Wenn alle gut geht – werden wir gut 700 Pappelruten pflanzen – wenn noch etwas Zeit und Motivation vorhanden ist können wir auch noch „Unkräuter rund um die jungen Ruten hacken – einem anschließenden isotonischen Erfrischungsgetränk steht dann auch nichts mehr im Wege.

Wir freuen uns auf euch!


Für Windschutz, Biodiversität und besseres Mikroklima

Wenn ihr schon mal am Hof wart, dann kennt ihr wahrscheinlich auch die Baumreihen, die entlang der Felder gepflanzt sind. Eventuell wart ihr dabei als die Bäume vor ein paar Jahren gesetzt wurden und habt vielleicht sogar einen oder mehrere gespendet. Diese Baumreihen, bestehend aus Obst- und Wildgehölzen gemischt mit Sträuchern, wurden von GeLa gepflanzt um den Wind abzuhalten, der in dieser flachen Marchfeld-Lage manchmal ganz schön heftig bläst und den mühsam aufgebauten Humus weg weht und gleichzeitig auch einen Verdunstungsverlust bewirkt. Ebenso die Vielfalt an Rückzugsmöglichkeiten für Vögel und Insekten und eine Biodiversitätssteigerung war ein Anliegen. Dank Willi, unserem freiwilligen Meister für alles Baum, der sich in den letzten Jahren um diese Baumreihen angenommen hat, sind sie nun bereits gut gewachsen.

Agroforst, was ist denn das?

Weil wir wissen wollten, ob die Bäume nun den geplanten Effekt der Windbrechung haben und uns generell in diesem Bereich noch weiterbilden wollten hat Wolfgang im November einen Beratungstermin* zu den Bäumen und zum Thema Agroforst am Hof organisiert.

Agroforst, das nennt man die Kombination aus Baumpflanzungen und Ackerbau, bei welcher eine symbiotische Beziehung zwischen den Baumreihen und den Feldern dazwischen entsteht.

Philipp Gerhardt von http://baumfeldwirtschaft.de hat sich bei diesem Termin die bestehenden Reihen angesehen und auch Vorschläge für Verbesserung gemacht. Er meinte, die bestehenden Baumpflanzungen wären zwar ein gutes Habitat für Insekten und auch ein paar Vögel, aber als Windschutz nicht ausreichend, außerdem seien sie zu weit auseinander. Es könnte, mit ein zwei Baumreihen mehr, nicht nur den Wind besser gebremst, sondern auch die Feuchtigkeit mehr vor Ort gehalten werden, da der Windschutz und der lichte Schatten der Bäume die Verdunstung verringern und Luftfeuchtigkeit vor Ort halten.

Zwei neue Baumreihen

Daniel hat sich daraufhin noch weiter in das Thema eingelesen und viel Vorbereitungsarbeit geleistet. Es wurden mögliche Standorte für die Windschutz-Baumreihen überlegt, Vor- und Nachteile durch besprochen, Pläne wieder angepasst und überarbeitet. Wir haben im Rat diskutiert, Kosten, Nutzen, Sinnhaftigkeit, Budget, Förderungen besprochen und letztendlich beschlossen zwei weitere Reihen zu pflanzen. Dafür wurden verschiedene Sorten Pappeln** ausgewählt, die sehr schnell wachsen und so schon in wenigen Jahren die gewünschten Effekte zeigen können. Die Bäume werden als sogenannte Kurzumtriebsplantage angesehen, was heisst dass wir sie nach ca. 10-15 Jahren fällen und neu austreiben lassen werden. Dieses Holz kann dann wiederum zur Energiegewinnung verwendet oder als Häcksel in den Boden eingearbeitet werden. Auch Äste und Blätter können dem gesamten Kreislauf, durch häckseln und kompostieren wieder zugeführt werden, bzw. als Mulch für das Gemüse dienen.

Alles in allem ein interessantes, zukunftsweisendes Projekt, mit dem wir hoffen dem Klimawandel und der damit einhergehenden länger anhaltenden Dürren und Wetterextreme zu trotzen und die GeLa Felder sozusagen “klimafit” zu machen.

Die erhofften Vorteile der zwei neuen Baumreihen:

  • Windbremse / Erosionsschutz des Bodens / Humuserhöhung
  • Schutz der Ackerkulturen gegen Witterungsextreme (Trockenheit, Sturm, Starkniederschläge etc)
  • Verbesserung des Klein-Klimas
  • Erhöhung der biologische Vielfalt – Insekten, Kleintiere & Vögel
  • Schattenspender im Sommer
  • Klimaschutz – CO2-Speicher nicht nur im Holz sondern auch in Wurzeln und Boden
  • Aufwertung des Landschaftsbildes
  • Verbesserung des Bodenlebens
  • Wasserspeicher im Boden + mehr Taubildung
  • verwertbares Holz nach 10–20 Jahren (z.b. Brennholz)

Ein Video über ein Agroforst Projekt auf einem Acker in Brandenburg

Hier noch ein paar Links zu Artikeln für alle, die noch mehr zum Thema Agroforst lesen wollen.

http://baumfeldwirtschaft.de

http://www.agroforstkampagne.net/

https://www.landwirt-media.com/duerre-und-trockenheit-baeume-helfen/

https://lesen.oya-online.de/texte/2925-pflanzt-baeume-auf-weiden-aecker.html

Hier eine kleine Photomontage die Daniel für uns gebastelt hat. Stimmt nicht genau im Maßstab und Domino war auch nicht vor Ort aber ihr bekommt ein Gefühl für die Baumreihe.

*Dank einer Förderungen der VRD-Stiftung für Erneuerbare Energien lagen die Kosten dieser Beratung bei lediglich 100,-

**Durch eine mögliche Kooperation mit der Firma Lignovis, die diese Pappeln vertreibt (wir werden die Fortschritte dokumentieren und in Newsletter und Social Media über die Pflanzung & Entwicklung berichten) kommen die Kosten für alle 700 Pappeln (90cm Ruten) auf gesamt nur €250,- statt ca. €1.000,-..