Du wirst Mitglied für ein Jahr. Bei freier Entnahme ist diese von/bis Februar, bei den Kisteln von Juni bis November. Wenn du im Jahr darauf wieder dabei sein willst, meldest du dich am besten schon im Dezember für das nächste Jahr weiter an.

Es gibt etwa 9 Kisterl-Standorte in Wien verteilt, zusätzlich Abholstandorte ab Hof in Gänserndorf, in Ma. Enzersdorf, in Mödling und in Moosbrunn. Sie können sich von Jahr zu Jahr ändern. Die derzeit aktuellen Standorte findest Du unter Abholstandorte. Im Mai des laufenden Erntejahres bekommen alle Ernteteiler*innen, die ein Kisterl beziehen, eine Email mit den aktuellen Informationen übermittelt.

Ab 10 Kisterln kann ein neuer Standort eröffnet werden. Vielleicht möchtest Du Dich in Deinem Umkreis nach Interessent*innen für das nächste Jahr umhören und einen neuen eröffnen?

Die GeLa Ochsenherz Kiste bekommen Ernteteiler*innen ab der ersten Juniwoche bis Ende November. Im Mai werden die genauen Infos per Email rechtzeitig an alle Kisterlbezieher*innen mitgeteilt.

Falls Du dieses Email nicht bekommen hast oder eine Frage offen geblieben ist, melde Dich bei gela@ochsenherz.at.

Die fertig gepackten Gemüsekisten können leider aus Aufwandsgründen nicht individuell angepasst werden. Bei der freien Gemüseentnahme kann jedoch aus der bereitgestellten Vielfalt das entnommen werden, was den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Auch das Gemüse macht übers Jahr keine Pause sondern ist zu ernten, sobald es reif ist. Ähnlich wie bei einer Selbstversorgung aus dem Hausgarten ist ein Aspekt von GeLa, diese Verbindlichkeit und die Verbindung zu den natürlichen Wachstumsrhythmen bewusst mitzutragen.

Solltest du also während bestimmter Zeiten nicht in der Lage zu sein, dein Gemüse abzuholen, so gib doch deinen Ernteanteil für diesen Zeitraum an eine/n Bekannte/n weiter!

Meist geht sich das Gemüse gut aus, aber hin und wieder bleibt auch mal was übrig. Übermengen, die sich nicht halten wie Salat, Mangold, etc. geben wir dann am Abend an Foodsharing weiter. Der Rest kommt wieder zurück zum Hof und wird dort üblicherweise im Laufe der Woche von den Mitarbeiter*innen verbraucht oder an Mithelfer*innen abgegeben.

Die Jungpflanzen-Verkaufssaison ab Hof beginnt etwa Mitte April.Es gibt auch Termine, an denen Jungpflanzen zur Freien Entnahme am Naschmarkt mitgenommen werden.  

Schau bei Jungpflanzen nach für mehr Details und Termine

Die Mithilfe im Verein, am Abholstand und am Feld ist freiwillig. Als Mitglied kannst du diverse Möglichkeiten nutzen um aktiv etwas beizutragen. Du kannst Mittwochs beim Ernten oder an einem der Hofaktionstage am Gärtnerhof mithelfen und etwas Landluft schnuppern. Du kannst Freitags am Naschmarkt “Standeln” oder dich im Community-Kreis einbringen. Viele Mitglieder nutzen regelmäßig diese Möglichkeiten und machen so GeLa zu dem was es ist. Gemeinsames Landwirtschaften.

Im Menüpunkt Mitmachen findest du Details zu den Möglichkeiten dich bei GeLa einzubringen.

Ja! GeLa lebt durch seine Ernteteiler*innen. Wenn Du eine Idee hast, komm zuerst einmal zu unserem monatlichen GeLa Community-Kreis und erzähl uns davon. Vielleicht wissen wir bereits von anderen, die eine ähnliche Idee verfolgen und können so neue Projekte vorantreiben. Die Community-Kreis Treffen sind dafür jedenfalls das beste Forum, weil man sich dort gleich persönlich kennenlernen kann.

Ein Kernstück der CSA Idee wird eben durch die Mitarbeit am Gärtnerhof eingelöst. Du bekommst einerseits eine Vorstellung von dem Wissen und der Pflege, die hinter dem vielfältigen und außergewöhnlichen Gemüse steckt. Andererseits lernst du ganz nebenbei etwas über den Gemüseanbau und kannst Dir ein Bild von den besonderen Anforderungen machen, die ein Demeterbetrieb erfüllt. Die Menschen am Hof von GeLa Ochsenherz verfügen über ein über viel Jahre aufgebautes Erfahrungswissen über den biologischen Anbau von Sortenraritäten und von über 60 Gemüsesorten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten andere GeLa-Ernteteiler*innen kennenzulernen. Ein sehr guter Weg ist, an einem der Hofaktionstage teilzunehmen. Dort wird einerseits das Gärtner*innen Team mit gemeinsamer Feldarbeit unterstützt und andererseits viel geplaudert, gelacht und auch gemeinsam Mittag gegessen.

CSA steht für Community Supported Agriculture. Dahinter steht, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb seinen Fortbestand nicht dadurch sichert, “marktgerecht” und “wettbewerbsfähig” zu produzieren, sondern indem eine Gemeinschaft von Menschen sich mit dem Betrieb verbindet, dessen Erzeugnisse verbindlich abnimmt und durch Beiträge, die von Produktpreisen entkoppelt sind, die Ausgaben der Betriebsführung abdeckt.

Mehr über das Prinzip von CSA und Solidarischer Landwirtschaft findest du im Menüpunkt Solawi/CSA

Die „Biologisch-Dynamische Landwirtschaft“ oder „Demeter Landwirtschaft“ beruft sich in ihrer Wirtschaftsweise auf einen von Rudolf Steiner 1924 vor Bauern abgehaltenen „Landwirtschaftlichen Kurs“. Darin werden die Grundlagen einer für die damalige Zeit umwälzenden Sicht auf die Lebensgeschehnisse in der Landwirtschaft erläutert. Der Kurs bildet die Basis der später daraus abgeleiteten Demeter-Richtlinien. Die Erfüllung dieser Richtlinien ist heute die Voraussetzung zur Verwendung des demeter-Markenzeichens.

Der „Landwirtschaftliche Kurs“ bietet kein fertiges Methodengebäude für die Landwirtschaft, sondern war als Anregung und Aufforderung gedacht, vor dem Hintergrund der damals beginnenden Industrialisierung und Technisierung der Landwirtschaft den Zusammenhang von Pflanze, Tier, Mensch und Kosmos umfassend zu begreifen. Das schien notwendig, da der zunehmende Einfluss einer rein materialistisch ausgerichteten Naturwissenschaft auch in der Landwirtschaft seine Spuren zu hinterlassen begann, und zwar in Form von mineralischer Düngung, dem Einsatz chemischer Hilfsstoffe und einer rein auf Ertrag ausgerichteten Pflanzenzüchtung.

Der „Landwirtschaftliche Kurs“ gibt Anleitungen zur Herstellung und Anwendung „biologisch-dynamischer Präparate“, die Lebensvorgänge in Pflanzen und Boden anregen, stärken und lenken sollen. Darüber hinaus vermittelt er ein Bild des Landwirtschaftlichen Betriebes als eines Organismus, der mehr ist als die bloße Summe seiner Teile. Vielmehr ist er selbst vergleichbar einem Lebewesen, dessen Organe zueinander in gesunder Beziehung und Funktionalität stehen sollen und der seine Lebendigkeit und Lebensfähigkeit aus sich selbst erhält.

Der „Landwirtschaftliche Kurs“ ist insofern ein Abbild seiner Zeit, als er die Fragen aufgreift und behandelt, die von einer damals aktiven und engagierten Bauernschaft an Rudolf Steiner herangetragen wurden. Viele Fragen, die heute von besonderer Aktualität sind, waren in der damaligen Situation von Landwirtschaft m.o.w. belanglos, z.B.: wie eine Landwirtschaft ohne Tierhaltung betrieben werden könnte, oder ob eine Präparate-Herstellung auch ohne tierische Hüllen erfolgen kann.

Der „Landwirtschaftliche Kurs“ stellt hohe Anforderungen an seine Hörer- bzw. Leserschaft in Bezug auf Unvoreingenommenheit und die Bereitschaft, gewohnte Vorstellungen frei in Frage zu stellen oder Anregungen aufzugreifen, deren Hintergründe vielleicht erst mühsam erarbeitet zu werden brauchen. Nicht vorausgesetzt wird eine Bereitschaft, Anregungen ohne gründliche Erprobung und Hinterfragung bloß rezeptmäßig anzuwenden. Auch die oft anzutreffende Vorstellung, demeter-Landwirtschaft sei gleichbedeutend mit „arbeiten nach einem Mondkalender“ geht am wesentlichen des Kurses vorbei.Langjährige, wissenschaftlich ausgewertete Praxisvergleiche verschiedener Anbaumethoden stellen der demeter-Landwirtschaft allein von den Praxisergebnissen her ein sehr gutes Zeugnis in Bezug auf Bodenlebendigkeit, Klimaeffizienz und die Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus (z.B. FIBL DOK Versuch sei 1978).

Text: Peter Laßnig