von Stephan Pabst

Die europäischen Bewegungen für Community Supported Agriculture (CSA) haben sich auf eine gemeinsame Erklärung geeinigt. (The European Declaration on CSA: guidelines for the future von Jocelyn Parot, Generalsekretär von Urgenci. Teile des folgenden Artikels sind diesem entnommen und übersetzt)

Die Europäische Erklärung der CSA-Bewegungen ist in einem 15-monatigen Prozess entstanden, der rund 400 CSA-Aktive aus 13 Ländern beteiligt hat. Beim dritten europäischen CSA Treffen in Ostrava vergangenen September wurde das Dokument vor 150 Teilnehmer_innen aus 25 Ländern präsentiert. Die deutsche Übersetzung wurde soeben fertiggestellt.

Gruppenfoto der Teilnehmer_innen des 3. europäischen CSA-Treffens in Ostrava.

Als Vorlage für die europäische Erklärung dienten bereits bestehende Dokumente, die in demokratischen Prozessen erarbeitet und von den Praktikern der CSA-Bewegung verfasst wurden. Die Teikei Prinzipien aus Japan, die AMAP Charter aus Frankreich und die UK CSA Charter sind die prominentesten Vorfahren der europäischen CSA Erklärung.

Der Startschuss für die Erarbeitung einer europäischen CSA-Erklärung wurde Anfang 2015 gegeben. Mit Unterstützung durch europäische Gelder konnte das Common Ground Projekt starten. Es gab drei internationale Treffen, Konsultationen in 13 Ländern, in denen der erste Entwurf eingehend diskutiert wurde und schließlich die Einarbeitung der Kommentare und Änderungsvorschläge, die zu der Erklärung führten, die am 18. September in Ostrava verlesen wurde.

Die drei wichtigsten Ziele, die diese Erklärung verfolgt, sind:

  1. Die einzelnen CSA-Initiativen zu bestärken und CSA als internationale, soziale Bewegung sichtbar zu machen.

  2. Die Ziele der Bewegung klar zu benennen und damit die CSA Prinzipien vor der Vereinnahmung durch kommerzielle Nachahmer zu schützen.

  3. Botschafter_innen der CSA-Bewegung als Referenz zu dienen, wenn sie diese auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene unterstützen wollen.

Community Supported Agriculture schafft kontext-gebundene Lösungen auf lokaler Ebene. Ihre Stärke liegt darin sich als Teil einer globalen Bewegung zu verstehen. Die Ostrava-Erklärung verortet Community Supported Agriculture in der Bewegung für Ernährungssouveränität. Ernährungssouveränität heißt, unsere Lebensmittel vor den Eingriffen multinationaler Konzerne zu schützen und die Offenheit und Zukunftsfähigkeit unserer Lebensmittelversorgung selbst zu gestalten.

Saatgut-Mandala mit Bildern von CSA-Initiativen, gestaltet von Teilnehmer_innen des 3. europäischen CSA-Treffen in Ostrava.