liebe ernteteilerinnen und ernteteiler,

die luzerne-esparsette-mischung, die als begrünung seit vorletztem jahr auf der umstellungsfläche (von konventioneller auf biologisch-dynamische landwirtschaft) steht, schafft heuer zu sommerbeginn einen zweiten aufwuchs. im mai wurde sie schon einmal abgehächselt, das abgeschnittene grüngut verblieb am feld. die grünmasse wird von den bodenorganismen umgebaut und wird so im laufe der zeit zu wertvollem humus. im letzten jahr war die fläche um diese zeit schon komplett trocken und die pflanzen waren verdörrt.

begrünung grünt im sommer

begrünung grünt im sommer – ein feuchtes jahr, sonst wär das nicht möglich

vergangenen montag hat es erneut gut 30 mm geregnet. das entspricht 30 L/m² – eine schöne menge wasser. man kann davon ausgehen, dass das eine durchfeuchtung von ca. 30 cm bedeutet.und viel mächtiger ist der bearbeitbare bodenhorizont hier im marchfeld nur selten. darunter steht dann schon der donauschotter an, der eine sehr gute drainagewirkung hat, weshalb hier so gut wie nie (es sei denn der oberboden ist furchtbar verdichtet) staunässelacken auf den feldern zu sehen sind. wenn dann sieht man sie auf den feldwegen.

auch auf unserem acker in der fuchsenwaldstraße steht stellenweise am feldweg das wasser auch heute noch. alle pflanzen entwickeln sich hervorragend. weshalb ich auch gleich wieder den kommenden hofaktionstag nächste am samstag, den 2. juli anpreisen möchte. jäten wird hier eine der hauptaufgaben sein.

gerade haben wir darüber gesprochen, dass auch die knoblauchernte bereits ansteht. wenn wir es schaffen, werden wir heute einen großteil des knoblauchbestands vorernten und zum trocknen am feld liegen lassen. der knoblauch müsste dann abgeschnitten und die knollen in kisten gelegt werden.

leider hab ich kein bild von unserem knoblauch gemacht … aber hier eines aus dem weltweiten zwischennetz:
hier ein bild der morgen am markt in einer guten menge für alle vorhandenen knoblauchblütensprossen e.g. ’schlangenknoblauch‘. in quebec (wo ich 2014 auf einem sehr interessanten betrieb gearbeitet habe), nennen sie den schlangenknoblauch ‚fleur d’ail‚. Fleur d’ail ist eine wahre Besonderheit für die Provinz Québec und wird dort sehr gerne auch zB zu Pesto verarbeitet.

MG_9955-683x1024

so sieht die ‚fleur d’ail‘ aus, bevor sie geerntet wird.

gemüsemäßig tut sich schon einiges – hier die gemüseliste für die 25. kalenderwoche 2016:

gemüse:
jungzwiebel +
knoblauch 1 Knolle/EA
knoblauch blütenknospen (delikatesse!!!) ++
radieschen –
rohnen mit grün (blätter wie mangold verwendbar) +
salate 300 stk. => 1-2/EA (je nach größe)
endivie frisee 150 stk. => max. 1/EA
rucola +
fenchel –

kohlrabi +
brokkoli ++
karfiol +
mangold ++
eiskraut –
gurken –
zucchini +++
zucchiniblüten –

kräuter, etc.:
schnittlauch, schnittknoblauch
petersilgrün ++
koriander
estragon
minzen, diverse
salbei, oregano, thymian
zitronenbohnenkraut
ysop, rosmarin

zeichenerklärung: EA = ernteanteil; – sehr wenig + wenig, ++ mittel, +++ reichlich

auf die heurigen früherdäpfel annabelle und anuschka müssen wir noch ein paar wochen warten. die erdäpfelkäfer hingegen wollen gerade überhaupt nicht warten und erfreuen sich bereits eifrig der grünen blätter…

an sich ist es aus der distanz betrachtet, ein wunderschöner erdäpfelbestand:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

aber bei genauerem hinschauen, kommt einem ein bisserl das grauen:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

 

wir schützen die pflanzen mit zwei mitteln – einerseits ein bacillus thuringensis-präparat (novodor) und andererseits mit dem öl des neembaums (neem azal). beide pflanzenschutzmittel sind vollständig biologisch abbaubar, natürlich für den biologischen landbau zugelassen und wirken sehr gut gegen kartoffelkäferlarven.

 

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

in diesem jahr gibt es unter anderem folgende sorten:

heute war übrigens ein sehr schwieriger erntetag. wir waren um vier leute weniger als sonst. lucia und lucian mussten am montag kurzfristig nach rumänien fahren, weil dort hühnereigroße hagelkörner deren hausdach zerstört hatten. sie sind jetzt dabei das dach zu reparieren und kommen voraussichtlich kommende woche wieder.

es war ein sehr heißer tag und es war wirklich ein ganz krasser unterschied zwischen montag, wo es kalt und regnerisch war und heute, wo es über 30° C hatte. danke an die helferinnen und helfer, die uns heute so tapfer unterstützt haben. ohne euch hätten wir es nicht geschafft.

herzlichen gruß im namen aller mitarbeiterinnen und mitarbeiter des gärtnerhofs ochsenherz,

wolfgang