Liebe ErnteteilerInnen

Diesen Freitag gibt es wieder ein ähnliches Sortiment wie letzte Woche mit Puntarelle, Andenbeeren, Karotten, Melanzanis und vielem anderen. Bei der Ernte fiel auf, dass das Fruchtgemüse noch reichlich trägt, jedoch aber nicht mehr von Überfluss gesprochen werden kann. Zur Ernte heute am Donnerstag haben sich nur wenige Helfer in die Ernteliste eingetragen und so hatten wir alle Hände voll zu tun. Es war heute überraschend heiß und sehr sommerlich.

In den vergangenen Tagen gab es viel Arbeit im Bereich der eigenen Saatgutgewinnung. Zu dieser Jahreszeit ist es eine typische Arbeit die Samen vom reifen Fruchtgemüse, wie z.B. Paprika, herauszulösen, zu reinigen und zu trocknen. Am Dienstag wurde die orange und süße Paprikasorte „Sweet Bite Ophelia“ geerntet und deren Samen entnommen. Das besondere an diesen Paprika ist, dass sie nur ganz wenige Samen enthalten und deshalb eine wirklich große Menge an Früchten aufgeschnitten werden muss, um genug Saatgut für den eigenen Anbau und den Saatgutverkauf zu erhalten. Zu dritt brauchten wir ca. sieben Stunden dafür. Das Fruchtfleisch der Paprika selber wurde im Anschluss zum Einmachen gegeben und für die Wintermonate konserviert.

Samenstände der "Sweet Bite Ophelia"

Samenstände der „Sweet Bite Ophelia“

Im Bottich mit Wasser

Im Bottich mit Wasser

Die herausgelösten Samenstände werden über Nacht in Wasser eingeweicht damit sich die Samen, mit Hilfe von Bakterien die bei diesem Gärungsprozess entstehen, leicht von den Samenwänden lösen. Mit dieser Technik, die auch als Nassreinigung bezeichnet wird, können viele tausend Samen ganz leicht gereinigt und ausgewaschen werden. Bleiben die Samen zu lange im Wasser liegen, beginnen sie natürlich zu keimen. Daher ist es sehr wichtig die eingeweichten Samen letztendlich nicht zu vergessen. Die Gurkensamen, wie sie im folgenden Bild zu sehen sind, wurden auch in etwa so gereinigt und liegen gerade beim Trocknen.

Gurkensamen

Ein weiterer Posten war diese Woche auch die Reparatur von einem Roder, der die Arbeit bei der Kartoffelernte ungeheuer erleichtern würde, wenn er doch nur funktionieren täte. Es bleibt, was den Erfolg der Reparatur angeht, spannend.
Das Arbeiten mit alten Geräten kann einerseits große Arbeitserleichterungen bringen und Anschaffungskosten reduzieren aber auch auf der anderen Seite viel neue Arbeit verursachen.

Kartoffel-Roder bei der Reparatur

Zum Abschluss der Hofnachrichten möchte ich noch ein paar einzelne Kulturen zeigen, die jetzt zum Sommerende hin zu bewundern sind. Einmal die Pepino, eine Frucht aus Südamerika und eine gestreifte Birne. Die sogenannte „Schweizer Hosenbirne“.

Der Trend geht zum „gestreiften“ Gemüse

Schweizer Hosenbirne

Die Paradeissorten „Rote Traube“ und „Blue Berry“. Aus diesen Früchten wird Saatgut gewonnen.

Der Flaschenkürbis „Loki“. Diese Kalebassenkürbisse werden bald abtrocknen und können dann als Gefäß oder Lampe verwendet werden.

Die Moschus Malve. Es gibt immer wieder einige Blumen im Saatgutsortiment. Dank der Unterstützung von derzeit drei PraktikantInnen war es möglich Zeit dafür zu haben, diese bedrohte Art ins Sortiment mit aufzunehmen.

Mit besten Grüßen vom ganzen Team!
Nina