Der Sommerbeginn steht vor der Tür, ein wesentlicher Teil der Gemüsepflanzungen ist getan. Auch die wärmeliebenden Honig- und Wassermelonen sowie die Paprika sind nun gepflanzt. Okra und Malabarspinat werden wohl noch diese Woche folgen. Die Pflege der Gemüsekulturen, das Hochleiten und Ausgeizen der Paradeiser und Gurken und zunehmend mehr Erntearbeiten prägen nun unsere Arbeitsabläufe. Spannend ist es jedes Jahr zu sehen, dass mit dem Beginn der neuen Gemüseernte auch schon das Ende der Gemüsesaison in den Arbeitsabläufen auftaucht: Der Lauch für die Ernte im Frühling ist ebenso schon gesät wie der Grünkohl und der Sprossenkohl. Zumindest ein halbes Jahr Vorlaufzeit bis zur Ernte ist bei den meisten Gemüsekulturen die Regel. Ausnahmen bilden nur einige wenige raschwüchsige Gemüsekulturen wie Radieschen und Salate. Salate bauen wir ja in 15 Anbausätzen übers Jahr verteilt etwa alle 2 Wochen neu an.

Die Temperatur soll nun bis zum Wochenende hin noch ordentlich ansteigen, über 35°C sollen es werden!
D.h. nun giessen giessen giessen…

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„Rote“ Rüben in verschiedenen Farben

Die Frühkartoffel sollten noch etwas wachsen

Die Frühkartoffel sollten noch etwas wachsen

Gemüsemäßig wird es immer reichhaltiger: Rote Rüben und Fenchel kommen nun dazu, erste Zucchini und erste Gurken, Eiskraut, das sich heuer sehr üppig entwickelt hat. Den Beginn der Frühkartoffelernte schieben wir doch noch eine Woche hinaus (voriges Jahr haben wir schon in der KW 24 zu ernten begonnen) – der Knollenansatz ist zwar recht gut aber die Einzelknollen sind noch etwas zu klein.

Erdbeeren:
Heute steht nochmals eine Erdbeerernte für die Freie Entnahme an, dann sollte jede/r ErnteteilerIn eine Kostprobe bekommen haben. Erntehilfe ist immer willkommen, für heute aber wohl zu kurzfristig angefragt.
Danach ist der Bestand freigegeben zur Selbsternte! Wer immer kommen mag ist herzlich eingeladen, wer uns dabei unterstützen mag, die Restbestände für eine Verarbeitung zu Marmelade abzuernten natürlich ebenfalls!
(Bitte um Anmeldung an office@ochsenherz.at, das Erdbeerfeld befindet sich am alten Standort)

Reizthema Brokkoli:
Der Brokkoli stellt uns immer wieder vor die spannende Frage ob wir gänzlich auf Hybridsaatgut verzichten wollen und können oder doch noch nicht. Bei diesem Gemüse ist der Unterschied zwischen Hybridsorten und samenfesten Varianten wohl am eklatantesten zu sehen. Wir haben im heurigen Anbau etwa halb/halb gemacht und der selbst vermehrte samenfeste Typ beginnt nun in ein erntefähiges Stadium zu kommen. Die Blütenstände sind allerdings großteils kümmerlich klein, viele Blütenknospen öffnen sich frühzeitig. Die Ertragsmenge wird einen Bruchteil jener der Hybridsorte ausmachen. Brokkoli ist eine relativ junge Gemüseart, von der es nur wenige traditionelle Sorten gibt, und die zeichneten sich nicht durch große Köpfe für die Einmal-Ernte aus. Der meiste Züchtungsaufwand der letzten Jahrzehnte ist hier in die Hybridzüchtung geflossen und diese Lücke muss erst wieder geschlossen werden. Unsere eigenen Erfolge diesbezüglich können sich leider noch nicht sehen lassen, aber wir bleiben dran.
Brokkoli ist übrigens neben einer Tomatensorte die erste Gemüseart, auf die das Europäische Patentamt im heurigen Frühjahr ein Patent auf eine konventionell gezüchtete Hybrid-Sorte vergeben bzw. bestätigt hat. Nachdem die Gentechnik in Europa so schwer Fuß fasst ist dies nun eine neue Strategie großer Saatgutkonzerne, Abhängigkeitsverhältnisse zu schaffen. (Aufruf: „Kein Patent auf Saatgut“) Während es bisher das generelle „Züchterprivilag“ gab, auf alle bereits existierenden Sorten und Herkünfte als Ausgangsmaterial für Neuzüchtungen zugreifen zu können ist das bei patentierten Sorten nun nicht mehr möglich. Hier befindet sich das Erbgut der Sorte im Eigentum des Patentinhabes, auch wenn es urspünglich aus traditionellen Sorten gewonnen und kombiniert wurde,   –  jeder Kommentar erübrigt sich hier wohl  –

Samenfester Brokkoli mit kleinen Röschen

Samenfester Brokkoli mit kleinen Röschen

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Adieu Plastiksackerl

Verzicht auf Plastiksackerl:

Eine relativ einfache Möglichkeit zu einer gesünderen Welt beizutragen sollten wir uns nicht entgehen lassen: Bei dem Einführungstreffen zur Naschmarkt-Standbetreuung vergangenen Freitag haben wir beschlossen, endlich schrittweise ernst zu machen mit dem Verzicht auf Plastiksackerl! Von Betriebsseite aus wollen wir unseren Vorrat an Plastiksackerl zur Gemüseabholung aufbrauchen und nicht mehr erneuern. Für diejenigen, die vergessen haben irgendein Transportbehältnis für ihr Gemüse mitzunehmen wird es Stofftragetaschen zum Selbstkostenpreis geben.
Und natürlich werden wir das noch ausgiebig kommunizieren, damit niemand plötzlich vor den Kopf gestoßen ist!

Mit lieben Grüßen vom Ochsenherz Gärtnerhof,
Peter