Eiskraut, - bizarr, schön und lecker

Eiskraut, – bizarr, schön und lecker

Ochsenherz Kraut in vollem Wachstum

Ochsenherz Kraut in vollem Wachstum

Sommersonnenwende – Die Zeit der Fülle beginnt. Die Gemüsevielfalt wird nun von Woche zu Woche größer. Und es gibt  reichlich zu ernten, seien es rote Rübchen, Mangold, Kohlrabi, div. Salate, Radieschen, Frühkartoffel, Fenchel, Zuckerschoten.. Auch die Zucchiniernte hat begonnen, Gurken kommen schrittweise dazu, ab nächster Woche wahrscheinlich auch schon Karotten. Das Eiskraut hat sich heuer besonders schön entwickelt, fristet aber am Abholstand noch ein wenig ein Schattendasein. Es kann eine leckere Salatvorspeise sein (siehe Rezepte), kann aber auch kurz angebraten werden. Diese Woche beschert uns kältere Temperaturen und wärmeliebende Fruchtgemüse lassen das sofort an den Erntemengen erkennen. Während wir am Montag schon eine sehr üppige Zucchiniernte hatten ist es für diesen Freitag etwas magerer, aber wir haben reichlich angebaut und spätestens ab nächster Woche werden wir da aus dem Vollen schöpfen.

Radieschen ernten wir nun ohne Blatt, die Blätter werden schon unansehnlich und wir ersparen uns damit viel Putzaufwand. In der Hitze und Trockenheit werden bei uns trotz Bewässerung alle Sorten zunehmend schärfer. Wir bauen deshalb und auch wegen des hohen Schädlingsdruckes über den Sommer hin dann keine Radieschen mehr an, die nächsten folgen erst im Herbst gemeinsam mit den Herbstrettichen.

 

gefräßige Kartoffelkäferlarven

gefräßige Kartoffelkäferlarven

2 Tage später sieht es so aus

2 Tage später sieht es so aus

Apropos Schädlingsbefall: die Gefräßigkeit der Kartoffelkäferlarven erreicht in der Hitze ihren Höhepunkt und macht auch uns zu schaffen. Es ist erstaunlich zu beobachten, mit welcher Geschwindigkeit die Larven eine Kartoffelstaude zusammengefressen haben. Und es ist spannend zu sehen dass die Kartoffelkäfer bei der Auswahl der Pflanzen zur Eiablage  wählerisch sind und zu allererst Sorten befallen, die eine etwas schwächlichere Entwicklung haben, – leider sind das zumeinst gerade alte Kartoffelsorten, die durch die andauernde vegetative Vermehrung Virosen angesammelt haben. Kartoffeln werden ja üblicherweise nicht über Samen vermehrt, sondern über Knollen, also vegetative Pflanzenteile, und die tragen eventuelle Krankheiten der Mutterpflanze mit sich weiter fort. Alte Sorten krankheitsfrei zu kriegen ist eine teure Laboraufgabe, eine Vermehrung über Samen andererseits (die auch das Virenproblem lösen würde), ist bei uns nicht üblich, da alle gängigen Kartoffelsorten nicht samenfest sind. Manche Sorten gelangen unter Feldbedingungen auch gar nicht mehr zur Blüte bzw. Samenreife. Auch wäre das Unterfangen aufwendig, da die aus den Samen gezogenen Kartoffelpflanzen im ersten Jahr noch keinen vollen Ertrag geben. Obwohl die Kartoffel einen so gewichtigen Teil unserer Ernährung darstellt ist also spürbar, dass da was nicht ganz passt. Vor diesem Hintergrund haben wir am Betrieb in den vergangenen Jahren Versuche mit Samenvermehrung gemacht um eigene, angepasste, samenfeste Typen zu entwickeln, haben diese Versuche derzeit aber wieder fallen gelassen, da gerade so viele andere Aufgaben anstehen.

Und zurück zu den Kartoffelkäferlarven: da bleibt uns jetzt mal gar nichts anderes übrig, als die für den Biolandbau zugelassenen Spritzmittel zu verwenden.

Die Erdbeeren sind nun zur Selbsternte freigegeben, wer kommen mag ist herzlich eingeladen.

Bitte den nächsten Hofaktionstag (Sa., 4.Juli) vormerken. Möglicherweise wird gerade die Knoblauchernte anstehen.

Ein schönes Wochenende wünscht euch, im Namen des Betriebes, Peter

.