Liebe geLandwirte und geLandwirtinnen.
Kurz möcht‘ ich mich vorstellen, bevor ich die heutigen Hofnachrichten berichten darf. Mein Name ist Wolfgang und ich bin diesen Jänner beim Gärtnerhof Ochsenherz geLandet. Einige von euch, die Freitags zur freien Entnahme am Naschmarkt vorbeikommen, durfte ich ja schon kennen lernen. Viele kenne ich noch nicht. Ob bekannt, oder nicht möcht‘ ich mich bei euch allen herzlich dafür bedanken, dass ihr Teil des Betriebs seid und diesen durch euren persönlichen Beitrag unterstützt. Es ist wirklich etwas Wunderbares, dass so eine Art von Zusammeschluss einen derart vielfältigen Betrieb unterstützt und die Arbeit am Betrieb dadurch ermöglicht – auch meine. Und ich bin wirklich sehr gerne Teil des Teams am Gärtnerhof Ochsenherz.
Die Gemüseernte dieser Woche:
Reichlich sollte es geben von Mangold, roten Rüben, Zucchini und es gibt wieder viele, viele Salate (siebenbürgische Salatsuppe bietet sich an). Die frühen Erdäpfel (Annabelle und Anuschka) erfreuen sich großer Beliebtheit (auch in der Hofküche) und davon wirds auch wieder reichlich geben. Hier „ein Bild von einem Erdäpfelbestand“ am Hof (rechts am rechten Bild sind die Frühkartoffeln):
Ein bissl weniger dürft es von Fenchel, Eiskraut und Frühkraut geben. Diese Woche kommen auch Karotten mit auf den Markt, ich hoffe es werden genug sein, ich kann mir vorstellen, dass die sehr gerne mitgenommen werden. Die Kräuter sind auch wieder in der gewohnten Menge dabei und bei Karfiol und Brokkoli hat sich leider an der misslichen Lage nicht viel geändert. Ich hab‘ sicher einiges vergessen, wie bspw. die Zwiebel und den Knoblauch und vieles mehr. Aber im groben ist das schon einmal ein Bild davon, was euch am Freitag am Markt erwarten wird.
Was tut sich derzeit am Hof?
Das ist ja die Kerninformation dieses Beitrags. Über zu wenig Niederschlag brauche ich mich ja nicht mehr zu beschweren, nicht weil es seit der letzten Hofnachrichten schon so viel geregnet hätte, aber Neuigkeit ist es halt keine mehr. Gut ist, dass die Wasserpumpe am neuen Standort im Frühjahr gewartet wurde und seitdem einen sehr guten Dienst leistet. Seht selbst:
Ein für uns gewohntes Bild: Kreisregner im Feld. Links zu sehen sind die mastigen Zucchinipflanzen, die diese Woche bereits eine reiche Ernte vermuten lassen. Ich hoffe ich verspreche nicht zu viel. Daneben ein junger Salatsatz und dort wo die Regner ihre Kreise ziehen wurden heute zarte Kohlpflänzchen und ein weiterer Salatsatz auf 75er Dämme gesetzt. 75er deshalb, weil der Abstand von Reihe zu Reihe 75 cm beträgt. Hier seht ihr wie das gemacht wird:
Zuerst zieht man da Dämme im Acker. Sieht zugegebener Maßen etwas kahl aus, aber das hat auch viele Vorteile, weil dadurch unter anderem viel Luft in den Boden kommt und die Konkurrenz zu Beikräutern vermindert wird. Das geschieht, weil die vorgezogenen Jungpflanzen gegenüber den später keimenden Beikräutern einen großen Vorsprung haben. In diesem Zusammenhang muss ich auch erwähnen, dass die Jungpflanzenproduktion wirklich gut läuft, so gut, dass wir mit dem Setzen kaum nachkommen. Hier ein Bild von Nina, die gerade alle Jungpflanzen gießt, die in den nächsten Tagen und Wochen gesetzt werden wollen:
Unmittelbar nach dem Eingießen werden die Pflanzen dann auf die Setzmaschine geladen und dann in die vorbereiteten Dämme gesetzt. So passiert heute Nachmittag, gemacht von Lucian am Steyr 760 und dem dynamischen Duo Stephan mit „ph“ und Adrian:
Links neben der Setzmaschine am rechten Bild sieht man unseren JohnDeere2650 mit dem Häufelpflug im Heckanbau. Der Häufelpflug ist eine Neuerung am Betrieb. Die Dammkultur ermöglicht eine sehr effiziente Bodenbearbeitung und Kulturpflege. Deshalb haben wir dieses Gerät nun am Betrieb im Einsatz. Heute war übrigens der Entwickler des Geräts, Julian Turiel aus Spanien bzw. jetzt Deutschland, am Betrieb und hat uns weitere Feinheiten in der Handhabung des Geräts erklärt. Das hilft sehr viel für die Praxis, wenn man vom Entwickler persönlich erklärt und gezeigt bekommt, welches Konzept hinter verschiedenen Details der Maschine steckt.
Hier seht ihr Peter, Julian Turiel (den Entwickler des Häufelpflugs) Johannes (ein Anwender des Häufelpflugs) und Antonia, die gerade ein Praktikum am Hof macht und Dienstags die Kisten für Ochsenherz nach und durch Wien chauffiert. Und am zweiten Bild Julian Turiel, der gerade eine Veränderung am Gerät vornimmt.
Nicht vorenthalten will ich euch, dass es bald Paradeiser/Tomaten aus dem Folientunnel geben wird – es wurde mir gesagt, dass sie sich schon verfärben. Ein bisschen mehr Geduld braucht ihr noch für die Freilandtomaten, aber sie haben schon haufenweise Früchte angesetzt. Hier zum Abschluss dieses Beitrags noch ein paar Bilder der wunderschönen Freilandparadeis-Anlage:
Und noch ein paar Impressionen von anderen Kulturen, wie Artischocken in denen gerade fleißig gejätet wird, Mais und Kürbis neben Paprika und Saatgutparzellen und ganz zum Schluss ein Bild von Dämmen mit Zuckerwurzeln, Porree, Karotten und so weiter.
Vielleicht bis Freitag am Naschmarkt, oder vielleicht einmal beim gemeinsamen Arbeiten am Hof!
Mit Grüßen vom Gärtnerhof im Namen des Teams, Wolfgang.
Toller Bericht mit so vielen Details! Wirklich eine wichtige Sache aus meiner Sicht! Noch ein Extra, das nur unser Projekt kann :-)!
ciao wolfgang,
fein, dass du dich da peter zur seite stellst als „hofberichterstatter“ :-) ! und für meine/unsere beförderung zu gelandwirten herzlichen dank! um meinereinen zu sojemand wirklich ein fuzzerl heranzubilden, eignet sich dein report ja vorzüglich. freu mich, dich bald wieder „auf dem markt“ zu sehen, was natürlich eine rein topographische ortsangabe ist, denn was du und wir dort tun, ist auch für das amt „marktfremdes geschehen“, wie peter mir berichtet hat (dementsprechend auch höher vergebührt). gottseidank, sag ich, so bleiben wir uns erhalten und können nicht so einfach niederkonkurriert werden..
dann also bis deinem nächsten hofbericht!
Ich danke für den ausführlichen Bericht, da sieht man erst, welche Mühe damit verbunden ist, dass wir am Freitag am Nachmarkt aus dem Vollen schöpfen können. Beste Grüße, Heidemarie
Lieber Wolfgang,
sehr interessant, zumal ich keine Ahnung hatte, welche Arbeit Ihr leistet. Danke in unser aller Namen !
Liebe Grüße
Andrea und Familie
Lieber Wolfgang
Danke für den wunderschön gestalteten und darüberhinaus informativen Newsletter. War ein Genuß ihn zu lesen
LG
Ursula W
ps: ad salatsuppe, wir machen sehr gern diese hier: http://www.dinnerumacht.de/lucas-hollwegs-sehnsuchtsrezepte-eiskalt-an-einem-sommertag/
danke für die ausführlichen nachrichten und bilder! es ist so super mitzubekommen, wo und wie unser gemüse gedeiht und gepflegt wird. freue mich auf die ersten zucchini (also winzlinge gab’s ja schon) und hoffentlich bald auf die paradeis!