liebe ernteteilerInnen,

herbstlich fühlt es sich jetzt plötzlich an am feld, fast schlagartig verlangsamt sich das wachstum der pflanzen und auch das sommerliche getrieben sein lässt nun etwas nach. die beikräuter wachsen nun nicht mehr so schnell und unsere pflanzenbestände schauen gerade recht schön gepflegt aus.

an den kohlgewächsen lassen sich nun die folgen der sommerlichen hitze ablesen und es ist sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich die verschiedenen sorten mit der hitze zurechtkommen konnten: interessanterweise sind es gerade manche italienische sorten, die nun recht gut dastehen wie z.b. der toskanische schwarzkohl oder die wirsingsorte „cavolo verza san michele“. besonders stark gelitten haben dagegen der winterkohlrabi „superschmelz“ und die herbstkarfiol-sorten. da sind die ausfälle ganz eklatant. auch der sprossenkohlbestand sieht furchtbar lückig aus. die heurigen erntemengen werden da dementsprechend kleiner sein. bei den krautsorten lassen sich die folgen der hitze noch nicht so deutlich abschätzen. den grünkohl hingegen hat die hitze unbeeindruckt gelassen.

üppig der „cavolo verza“ rechts, links daneben karfiol und winterkohlrabi

in der bildmitte schwarzkohl, dahinter sprossenkohl, dann grünkohl

die nächste herausforderung bei den kohlgewächsen sind „schädlinge“. spannend ist es zu sehen, wie sich trotz der relativ vielen kohlweißling-schmetterlinge im sommer der befall mit raupen in grenzen hält. das verdanken wir vor allem verschiedenen schlupfwespen, die die jungen raupen parasitieren.

ein raupenkunstwerk und suchbild: der genaue blick könnte fünf kohlweißling-raupen entdecken bzw. erahnen

zwei der kohlweißlingraupen

eine weitere folge der hitze ist, dass manche herbstgemüse schon vorzeitig reifen. ein beispiel dafür ist die spargelzichorie oder puntarelle, ein traditionelles mittelitalienisches wintergemüse. üblicherweise ernten wir sie im spätherbst aber heuer beginnen sie ganz frühzeitig mit dem austreiben der blütensprosse. diemal gibt es viel davon mit am abholstand. wer dieses gemüse noch nicht so gut kennt kann im nachfolgenden link einer italo-californischen bloggerin einiges an informationen und rezepten mit schönen fotos finden: puntarelle

was gibt es sonst noch am markt: viele kürbisse sind mit dabei, bei den süßen salaten haben wir leider gerade eine lücke, die wir mit bitteren endivien und mit mit löwenzahnsalat zu schließen versuchen. wer bitteres verschmäht könnte eventuell auf malabarspinat ausweichen, der auch sehr gut roh zu verzehren ist. zucchini sind nun schlagartig zu ende, es gibt nur noch kleine restmengen. paprika und melanzani sind reichlicher, ansonsten ist die zusammensetzung ähnlich wie vergangene woche. die physalisernte wird nun schrittweise immer üppiger und vielleicht steht ja beim nächsten hofaktionstag eine physalis-verarbeitung an.

nachfolgend noch in paar bilder von der chili-verarbeitung vom vergangenen mitarbeitssamstag:

fleissige hände, doch vorsicht – handschuhe sind angesagt!

die farbe ist beeindruckend

viel unterstützung war diesmal da: wir haben jungpflanzen getopft, karotten ausgezupft und eben chilipaste gemacht, ca. 120 gläschen! herzlichen dank allen beteiligten!

 

soviel in aller kürze,

mit lieben grüßen vom ochsenherz-team

peter