Liebe geLandwirtinnen und -Landwirte,

hier schreibt für euch wieder einmal Wolfgang.

Wieder tut sich viel am Hof. Die Böden trocknen im Gegensatz zum Sommer jetzt kaum mehr ab, da die Verdunstungsrate schon sehr gering ist. Die Sonnenstunden sind rar und die Temperaturen tief. Das bedeutet zum einen, dass die Pflanzen jetzt (theoretisch) genug Wasser zum Wachsen haben, sie benötigen jetzt aber nicht mehr so viel, da die Wuchskraft seit der Herbstsonnenwende nach und nach abnimmt. Das hat klarer weise mit der geringeren Sonnenscheindauer und -intensität zu tun, weshalb die Photosyntheseleistung stark zurückgeht. Das bewirkt wiederum, dass viele Pflanzen, die jetzt noch am Wachsen und gedeihen sind, große Blätter ausbilden, um die wenige zur Verfügung stehende Sonnenenergie gut einzufangen zu können. So zum Beispiel die Kohlgewächse, die ja eigentlich fast ausschließlich aus grüner Blattmasse bestehen, wie zB Kraut, oder die verschiedenen Kohle. Das führt mich dann auch schon nahtlos über zum Gemüse, das diese Woche am Markt zu holen sein wird, wie zB Grünkohl (grüner und violetter), der diese Woche neu am Markt sein wird. Die Vielfalt am Markt ist immer noch relativ hoch – die Erntemengen gehen bei den eigentlichen Sommergemüsearten aber schon deutlich zurück.

Eine Kuriosität auf die uns ein Hinweis eines geLa-Mitglieds aufmerksam gemacht hat, ist bei den Erdäpfeln aufgetreten. Die Erdäpfel haben vermutlich aufgrund der Dürre und dem darauffolgenden Regenwetter einen Wachstumsimpuls bekommen. Einige Sorten haben, nachdem das Kraut abgehächselt wurde, neue Knollentriebe ausgebildet und „Frühkartoffeln“ angesetzt. Das führt leider dazu, dass sich manche Erdäpfel verhalten wie Mutterknollen aus dem Vorjahr => die jungen Knollen ziehen die Nährstoffe ab und die alten Knollen werden nach und nach weich und „verholzen“. Peter hat diesen Mittwoch ein Pürree aus einer Sorte bei der das relativ stark auftritt gemacht – die Sorte Melody, die auch diese Woche am Markt sein wird (neben Laura = rotschalig + mehlig). Dabei hat er gemerkt, dass einige wenige Knollen ein wenig fasrig waren, als er sie zerdrückt hat. Das Pürree war trotzdem köstlich. Es ist so, dass diese Knollen beim Kochen nicht mehr richtig weich werden. Das tut uns sehr leid und wir haben bei der Ernte gut darauf geachtet keine Knollen zu nehmen, die auffällig waren. Hier ein paar Bilder, damit ihr euch das besser vorstellen könnt, wie das aussieht. Die dunkelschaligen Erdäpfel sind die „neuen Mütter“ und die kleien hellen sollten eigentilch schmecken wie Heurige:

Erdäpfelkinder

Erdäpfelkinder

Erdäpfelkinder 2

Erdäpfelkinder 2

Und hier noch ein paar Bilder von der Erdäpfelernte zum Abschluss des Infoteils:

Erdäpfelernte

Erdäpfelernte

 

Erdäpfelernte2

Erdäpfelernte2

 

GEMÜSEVIELFALT AM NASCHMARKT KW43:

  • Div. Zwiebel – rot-, weiß- und gelbschalig
  • Lauchstangen
  • Knoblauch
  • Winterheckenzwiebel
  • Pastinaken (diesmal ein bissl weniger, weil wir in den letzten Wochen etwas zu viel geerntet haben, sonst reicht die Erntemenge nicht bis ins Frühjahr)
  • Stangensellerie
  • Knollensellerie
  • Karotten – gelb, orange (Beate) und rot (Kintoki – die rote Farbe kommt vom Lycopin = selber Farbstoff, wie in Paradeisern)
  • Knollenfenchel
  • Cardystengel (= Gemüseartischocke => mein.italien.info)

Bilder:

Cardy

Cardy

 

Cardy2

Cardy2

  • Puntarelle
Punta

Punta

relle

relle

  • Radicchio – treviso
  • Zuckerhut – Wegwarten-/Zichorienverwandte
    (diesmal leider keine „Lactuca-Salate“ = Lattichverwandte = süße Salate)
  • Krenwurzel
  • Scheerkohl
  • Grünkohl
  • Karfiol
  • Rettiche
  • Senfkohl, Mizuna
  • Chinakohl
  • Pak Choi & Tatsoi
  • Rucola coltivata
  • Mangold (wenig)
  • Rohnen = Rote Rüben
  • Kürbis (Hokkaidos, Moschatas, eine handvoll Halloweenkürbisse evtl. zum Schnitzen; Butternüsse)
  • Melanzani (ganz wenig)
  • Paprika (noch recht viel)
  • Chillis (Jalape’nj’o, Bhut Jolokia, Habanero)
  • Tomatillos (sehr wenige)
  • Paradeiser (sehr wenige)
  • Erdäpfel
  • Diesmal neu: Zuckerwurzel, Haferwurzel (ein bissl)
  • Versch. Kräuter in etwa wie letzte Woche.

So das war’s – ich hoffe ich hab‘ nichts vergessen.

 

Besten Dank fürs Lesen und schönes Wochenende!

Liebe Grüße im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gärtnerhofs Ochsenherz,

Wolfgang