Viele Mitglieder stellen – vor allem im ersten Jahr – grundlegende Änderungen bei ihrem Koch- und Essverhalten fest. Die Umstellung vom gewöhnlichen Supermarkt-Einkauf hin zur wöchentlichen Versorgung mit saisonalen Gemüsespezialitäten bringt viele erfreuliche Erlebnisse mit sich, aber auch die eine oder andere Herausforderung. Folgende Tipps haben sich über die Jahre bei den ‚älteren‘ Mitgliedern angesammelt:
Küchenausstattung
Wichtigste Tool für Solawi-Mitglieder ist sicherlich die Gemüsebürste. Am Hof wird zwar das meiste Gemüse vorgewaschen, allerdings nicht alles und auch nicht so gründlich, wie das bei verpackter Ware der Fall ist. Dadurch bleibt das Gemüse besser und länger haltbar. Und aufgrund der wertvollen Nährstoffe ist es ratsam, Gemüse wie Karotten, Rüben & Co nicht unbedingt zu schälen, sondern lieber gut abschrubben und die Schale mitessen.
Hilfreich ist auch eine Salatschleuder, nicht nur für die diversen Blattgemüse, sondern auch die Vielzahl an frischen Kräutern, die nun regelmäßig auf dem Teller landen.
Unbekanntes Gemüse
Was ist das? Vielleicht die häufigste Frage, mit der die Standbetreuer*innen konfrontiert sind. Und zu Hause hat man’s vielleicht schon wieder vergessen… Abhilfe schafft bei den Kisterln der beiliegende Kisterlzettel, wo neben Rezepten auch alle Gemüse beschrieben sind, für Ernteteiler*innen mit Freier Entnahme empfiehlt es sich am Stand sich zu erkundigen. Oder bei den umfangreichen Gemüseportraits auf der Homepage nachzuschlagen.
…und was mach ich damit? Erster Tipp: Andere Mitglieder am Stand fragen oder am Kistlzettel nachschaun. Zweiter Tipp: Die GeLa-Rezeptesammlung mit über 500 Rezepten zu Rate ziehen. Drittens: Andere Quellen zu Rate ziehen, wobei die klassische Google-Suche nicht immer hilfreich ist: Wenn ihr nach ‚Spargelsalat‘ sucht findet ihr zwar Unmengen von Rezepten für Salat mit Spargel, jedoch keines zur gleichnamigen Gemüse-Rarität. Aber meist wird man fündig. Am Ende dieses Beitrags findet ihr außerdem ein paar Empfehlungen für Kochbücher! Und zu guter Letzt, der Gela-Klassiker der bei 95% des Gemüses funktioniert: Mit Olivenöl und einer Prise Salz in der Pfanne anbraten 😉
Zu bitter: Vor allem für neue Mitglieder sind die Bitterstoffe im Gemüse ungewohnt. Im konventionellen Bereich werden weitgehend Sorten verwendet, bei denen der bittere Geschmack herausgezüchtet wurde, was vor allem aus gesundheitlicher Sicht sehr schade ist, denn gerade die Bitterstoffe sind für unseren Körper besonders wertvoll. Mit der Zeit gewöhnt sich der Gaumen daran – bis dahin könnt ihr euch mit ein paar Hausmitteln helfen: Bitteres Blattgemüse 10-30 Minuten in kaltes Wasser legen um die Stoffe rauszuschwemmen, besonders fein schneiden, und/oder mit einem kräftigen Dressing ‚übertönen‘. Auch durch kochen/blanchieren/anbraten nimmt der bittere Geschmack ab.
Soooo viel Gemüse
Auch das ist eine Herausforderung – manchmal ist es doch einfach mehr als der Haushalt direkt verputzen kann. Ein paar Anregungen:
Gerichte mit viel Gemüse kochen:
- zB Ofengemüse (das geht mit fast jedem substanziellen Gemüse: in Stücke schneiden, mit Öl und Gewürzen vermischen, bei 180° für 30-40 Minuten ins Rohr) – wenn etwas übrig bleibt mit dem Pürierstab einen Aufstrich daraus machen;
- Suppen & Eintöpfe (wenn es zuviel ist einfrieren oder noch heiß in sterile Schraubgläser füllen, dann hält es sich im Kühlschrank bis zu 2 Wochen);
- Kräuter-Pesto (einfach experimentieren, das Grundrezept sind immer gehackte Kräuter, (hochwertiges) Öl und Salz mit dem Pürierstab zerkleinern, zum verfeinern (geröstete) Nüsse/Pinien-/Sonnenblumenkerne, Parmesan/Hefeflocken,… untermengen)
Einkochen & Verarbeiten: Chutneys, mit Essig einkochen, in Öl einlegen, fermentieren,…Trocknen: zB Suppenwürze selber herstellen, Gemüsescheiben im Dörrgerät oder Backrohr trocknen,…
…oder an Nachbar*innen und Bekannte verschenken
Tipps zur Aufbewahrung findet ihr in einem eigenen Beitrag, älteres Blattgemüse muss nicht gleich kompostiert werden wenn es trotzdem schlabbrig geworden ist: In kaltes Wasser für 10-15 Minuten legen bis es wieder knackig ist, oder – Profi-Tipp: In ein Plastiksackerl geben, 1-2 Esslöffel Wasser zugeben, gut durchschütteln und zurück in den Kühlschrank – nach einiger Zeit sollte es wieder frisch sein!
Wenn ihr noch etwas aus eurem Erfahrungsschatz teilen möchtet schreibt uns gerne, dann fügen wir das noch der Liste hinzu!
Rezepte für die saisonale Küche
Hier ein paar Kochbuch-Tipps:
- Natürlich das GeLa-Kochbuch, das allerdings schon vergriffen ist – die meisten Rezepte findet ihr aber eh auf unserer Homepage
- Kochbücher von Katharina Seiser: Die Kulinarik-Journalistin und Autorin ist Ernteteilerin bei GeLa Ochsenherz und Expertin für saisonale, regionale Küche!
- Gemüsefreude – Kochbuch: Magdalena Martin-Mayr hat viele der Rezepte der oberösterreichischen Solawi in mehreren, saisonalen Kochbüchern gesammelt
- …schickt uns auch gerne eure Empfehlungen für Kochbücher und Rezeptseiten!