Geschichte

Wie alles begann.

Erzählt vom Begründer des Gärtnerhofes, Peter Laßnig:

Der Ochsenherz Gärtnerhof wurde im Jahr 2002 neu gegründet – “auf die grüne Wiese”,  auf einen Pachtacker an der Hochwaldstraße in Gänserndorf-Süd. Genau genommen lag der Acker vis à vis der “Ökosiedlung Gärtnerhof” und der damalige Betriebsname lautete “gärtnerhof vis à vis”,  – was sich damit von selbst erklärt.

Gegründet wurde er von Peter Laßnig, damals noch wohnhaft in der genannten Ökosiedlung, mit Unterstützung von Freunden, allen voran Stefan Beschorner und Thomas Chiari.

Die ursprüngliche Motivation war getragen von Ideen, die auch heute noch die Betriebsarbeit prägen:

  • der Ansporn, alles auszuprobieren, was in unserer Region gedeihen kann um eine vielfältige, abwechsungsreiche und reichhaltige Versorgung mit Gemüse bewerkstelligen zu können;
  • der Wunsch, samenfeste Sorten zu verwenden, um sie auch im Betrieb pflegen und weiterenwicken zu können,
  • die Priorität von Geschmack vor Hochertragsleistung,
  • die Ausrichtung, einen Personenkreis zu versorgen, zu dem auch persönliche Kontakte gepflegt werden können – im Gegensatz zu einer anonymen Produktion für den Großhandel,
  • die Bodenfruchtbarkeit aus eigenen Betriebsressourcen aufzubauen.

Anfänglich wurden die Ernteprodukte ab Hof verkauft, schon im ersten Betriebsjahr fiel aber die Entscheidung, zusätzlich auch auf den Naschmarkt nach Wien zu fahren, wo gerade an einem etwas abseits gelegenen Marktteil ein Bio-Bereich etabliert werden sollte.

Feldansicht am alten Standort

Ausgehend von etwa 3000 m2 Gemüseanbaufläche in der ersten Anbausaison vergrößerte sich die Anbaufläche in den folgenden Jahren Schritt für Schritt, MitarbeiterInnen kamen hinzu, ebenso neue Marktstandorte und -Termine. Die Nachfrage war immer größer als das Angebot, das Wachsen schien vorprogrammiert. Trotzdem stellte sich nach den ersten Jahren immer drängender die Frage, ob sich der Betrieb damit auf eine sichere wirtschaftliche Situation hinbewegen würde, oder ob die ebenfalls steigenden Ausgaben die Mehreinnahmen wettmachten. Es dauerte wohl zwei Jahre bis zunehmend klar wurde, dass letzteres des Fall war. Was also tun? Den Anbau auf wenige, besonders lukrative Kulturen einzuschränken? Oder neue Wege suchen  …. ?

Video über GeLa Ochsenherz aus dem Jahr 2012

In dieser Situation kamen wir mit dem Modell der Gemeinschafts-getragenen Landwirtschaft (Community Supported Agriculture, kurz CSA) in Berührung und erkannten schnell, dass das unser Weg sein würde: eine Gemeinschaft zu suchen, die diese Form von Landwirtschaft unterstützt, wie wir sie betreiben wollen; – die neue Wege des Wirtschaftens suchen und gestalten will. 2009 entstand ein kleiner Arbeitskreis, der Informationstreffen organisierte, ein Vortrag von Herrn Stränz vom Buschberghof, der ältesten CSA in Deutschland, gab uns wichtige Impulse und eine sich Ende 2009 formierende Arbeitsgruppe bereitete in einem einjährigen Prozeß die Neugestaltung von GELA-Ochsenherz vor. In den folgenden Jahren vergrößerte sich unsere Initiative und mehr als zwanzig weitere “solidarische Landwirtschaften” entstanden, von denen zwei in einem teils schwierigen Prozess aus GeLa Ochsenherz heraus entstanden sind. Die Kooperation der verschiedenen Initiativen ist im Entstehen und bietet hoffentlich fruchtbare Möglichkeiten. GeLa Ochsenherz ist in diesem Entwicklungsprozess nunmehr aus einem Gärtnerhof mit einer angeschlossenen CSA zu einer Initiative geworden, die im Eigentum und in der Verantwortung aller Beteiligten steht: der Gärtner und der Landwirtinnen sowie der zahlreichen Helfer und ErnteteilerInnen.