Zuckerwurzel

Die Zuckerwurzel (Sium sisarum), auch Gierlen, Görlin, Zuckerwurz, Süßwurzel oder Zuckermerk genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) gehört. Der Name leitet sich vom süßen Geschmack der Wurzel ab. 

Am besten die einzelnen Wurzeln vom Ballen abschneiden und gut abwaschen und bürsten. Geschält werden muss sie nicht, da bleibt nichts über. Sie kann roh, wie im Rezept der Woche, gegessen, gedämpft, parniert oder gebraten werden. Ganz schnell geht’s wenn man die einzelnen Wurzeln mit Olivenöl beträufelt in den Ofen legt bis sie schön weich und braun sind. Etwas Salz und ein paar Spritzer Zitrone drauf. Mmmmh. 

Oder ihr schnibbelt sie klein und bratet sie gemeinsam mit Zwiebeln ganz lange in Olivenöl (oder Butter) bis alles schön braun und weich ist → vegetarische Grammeln. Ein Gedicht!

Durch den hohen Zuckergehalt eignet sich die Zuckerwurzel auch super für alle möglichen Gerichte in welchen süße Elemente einen Platz finden. Also z.b. in einer Tajine.

Ausserdem könnt ihr den oberen Teil, von dem ihr die Wurzeln abgeschnitten habt, auch in ein Gefäß mit Wasser stellen und in kurzer Zeit habt ihr frisches Zuckerwurzelgrün, das fein nussig schmeckt.

Und zum Abschluss noch ein Eintrag aus einem Buch von 1714:

stärken Magen, machen Appetit, sind leicht verdaulich, bringen den Säugenden viel Milch, helfen den Abgezehrten und Schwindsüchtigen

Bei uns werden sie meist in der Küche gebraucht und auf mancherlei Art und Weise zubereitet: Man kocht sie an Hühnern, Kalbfleisch und Fisch, man bereitet daraus mit Öl, Essig, ein wenig Salz und Zucker einen Salat, man wälzt sie in Weizenmehl und brät sid danach in Butter, etliche sieden sie auch mit frischer Milch, bis sie weich werden, schlagen sie danach durch ein Sieb, tun etliche frische Eigelb dazu und ein wenig Salz und Zucker und machen ein Breilein daraus, und geben es den Kranken und Schwindsüchtigen zu essen.

Botanologia medica, 1714

Titelfoto von Gregor Hofbauer