Der Bericht ist recht lang, aber es lohnt sich

liebe ernteteilerInnen, liebe gela ochsenherz 2.0 aktive,

zunächst einmal vielen herzlichen dank für euer reges interesse und eure teilnahme! wir haben in weniger als zwei wochen 191 antworten von uns allen bekommen, das ist eine wirklich erstaunlich hohe rücklaufquote (zur erinnerung, wir haben / hatten in dieser saison 270 ernteanteile an etwa 360 haushalte vergeben)!! die ergebnisse sind also statistisch sehr aussagekräftig.

im weiteren wollen wir euch die ergebnisse der umfrage präsentieren und die schlüsse, die wir daraus ableiten. also, auf geht’s:

1. Wir halten es für sinnvoll, unsere Mitglieder ganzjährig zu versorgen, sobald wir dazu im stand sind. Wie seht ihr eure Gemüsekistl? (nur für KistlbezieherInnen)

Ergebnis:

Diskussion:

etwa 37% sind also zufrieden mit dem kisterl wie es ist, in summe etwa 44% (antworten 2 & 3) hätten gerne eine form von ganzjähriger kisterlversorgung. variante 3 (halbjähriges kisterl plus freier entnahme im rest des jahres) existiert bereits, ist aber möglicherweise nicht bekannt genug. die gut 4% ernteteilerInnen, die in die freie entnahme wechseln können wir in der kommenden saison zufrieden stellen.

eine form der ganzjahresversorgung mit kisterln wird also von vielen gewünscht. das stellt uns vor eine reihe von themen: gegenwärtig sind die arbeitsabläufe am gärnerhof auf eine arbeitsspitze im sommer ausgelegt, da es in dieser zeit zwei erntetage (montag für die kisterl und donnerstag für die freie entnahme) gibt. weiters werden gegenwärtig im winter die überstunden der arbeitsspitzen des sommers wieder abgebaut und die neue saison planerisch und tätig vorbereitet, was nicht zuletzt möglich ist, weil durch den wegfall der kisterl weniger zu tun ist. zugleich sind die kisterl weniger attraktiv als die freie entnahme, wir haben in den letzten jahren immer erst mit grosser anstrengung und im letzten moment ernteteilerInnen für alle kisterl gefunden.

Nächste Schritte:

eine umstellung oder erweiterung ist gewollt, aber komplex in der umsetzung. in der kommenden saison wird es die kisterl in derselben form geben wir bisher, wir werden aber planerisch daran arbeiten, wie eine erweiterung/umstellung angegangen werden kann und möglicherweise mit weiteren fragen, jedenfalls aber weiteren ideen im laufe der saison auf euch zukommen. ideen und vorschläge sind herzlich willkommen.

2. Wir überlegen, die Abholzeit (derzeit von 8h – 17:30h) bei der freien Entnahme am Naschmarkt zu verkürzen, weil sie ziemlich viel Arbeitszeit bindet. (nur für Mitglieder mit freier Entnahme)

Ergebnis:

Diskussion:

grosse übereinstimmung besteht darin, dass wir die zeiten der freien entnahme kürzen wollen (79% wollen das; antworten 2 bis 5). die schlechte nachricht ist, dass es keine klare antwort gibt ob wir zu beginn oder am ende kürzen sollen. nach rücksprache mit unseren erfahrensten standdienstbetreuerinnen scheint aber klar, dass die morgen stunden (ab 8h) stark frequentiert werden, die schlusszeiten (nach 16:00) hingegen nur spärlich. es könnte also sinn machen die freie entnahme in zukunft um 16:00 statt wie jetzt um 17:30 zu beenden.

Nächste Schritte:

um in erfahrung zu bringen, ob das eine sinnvolle vorgehensweise ist, wurden und werden alle ernteteilerInnen gebeten werden bei der freien entnahme neben ihren namen auch die abholzeit zu notieren. darüber hinaus werden alle, die nach 16:00 abholen persönlich gefragt, ob sie auch früher kommen könnten und das schriftlich festgehalten.

3. Vielfalt: Wir werden mit einer sehr großen Vielfalt an Arten und Sorten von Gemüse und Kräutern versorgt. Das ist für uns und für die Natur gesund und bereichernd. Es beruht auf beträchtlichem Know how, macht allerdings auch eine Menge Arbeit und Kosten. Wir möchten jedenfalls bei unseren Überlegungen einer eventuellen Straffung eure Wünsche und Vorlieben miteinbeziehen. Wie wichtig sind für euch:

Ergebnis:

da die liste mit unserer gemüse und kräutervielfalt (95 arten!!) sehr lange ist, hier eine zusammenfassung:
– die top 10 gemüse ohne die wir absolut nicht leben können und wollen sind (in reihenfolge ihrer wichtigkeit für uns): paradeiser, erdäpfel, karotten, zwiebel, gurken, kürbisse, knoblauch, zucchini, paprika & bunte karotten.
– die 10 am wenigsten begehrten arten sind (plätze 86-95): scheerkohl, ysop, pimpinelle, erdmandel, zuckerwurzel, neuseeländerspinat, shiso, meerkohl, klettenstängel und cardy.
– das häufigste feedback an zusätzlichen arten bzw änderungen im freitextfeld war: süsskartoffel, mehr spinat, edamame und mehr bohnen/erbsen.

Diskussion:

wir wollen die vielfalt nicht einschränken, sie ist einer der grundpfeiler unserer versorgung. zugleich können wir die vielfalt auch in rotation halten. so zum beispiel könnten wir die unbeliebtesten 21 arten in drei gruppen teilen und diese nur alle drei jahre anbieten. das würde dann mit artikeln zur erklärung der arten und rezepten für ihre anwendung begleitet, damit diese bekannter und mit der zeit hoffentlich auch beliebter werden. da es auch einige kommentare zu den verfügbaren mengen der top 10 arten gab, ist das ein weiterer punkt für die planung. last, but not least wollen wir mit den zusätzlichen wünschen entweder selbst experimentieren oder sehen, ob wir hier mit anderen solidarischen landwirtschaften kooperieren können.

Nächste Schritte:

wir werden die rotation, die zusatzwünsche wie auch die mengen der top 10 diskutieren und so weit möglich in der anbauplanung der kommenden saison berücksichtigen.

4. Waschen und Putzen des Gemüses: Die Supermärkte locken mit fast klinisch reinem Gemüse und streng aussortierten und portionierten Kräutern. Das schadet nicht selten der Haltbarkeit und kostet relativ viel Arbeit. Sollen wir da einsparen und euch z.B. die braunen Halme selbst aus dem Schnittlauch entfernen lassen und z.B. Erde nur oberflächlich von den Karotten oder dem Gemüse allgemein putzen?

Ergebnis:

Diskussion:

das ergebnis ist eindeutig.

Nächste Schritte:

wir werden das waschen, putzen und vorsortieren in zukunft ein wenig reduzieren ausser wo es für die konservierung des gemüses sinn macht.

5. Mithilfe: Industrielle Landwirtschaft muss Profit vor ökologische Überlegungen stellen. Solidarische Landwirtschaft kann die industrielle und ihre Destruktivität nur überwinden, wenn sie nicht Lohndumping betreibt und für alle zugänglich wird. Dazu sollten sich Gemeinschaften bilden, deren Mitglieder sich an ihrer Selbstversorgung freiwillig aktiv beteiligen, soweit sie die Möglichkeit dazu (und Freude daran) haben (mehrfach Nennungen möglich):

Ergebnis:



Diskussion:

gut 43% wollen lieber nicht mitarbeiten. offenbar haben wir hier aber die frage schlecht formuliert, da bei die meisten nicht mitarbeiten können! gründe gibt es natürlich so viele wie das leben bunt ist: kinder, alter, stress im job, individuelle einschränkungen, etc. etc. und das ist gut so – diese vielfalt macht uns aus. und ums es auch klar zu sagen: mitarbeit ist natürlich nicht verpflichtend! miteinander ergänzen wir einander und jede/r trägt bei was sie und er eben kann. zugleich will fast jede/r dritte gelegentlich am feld mithelfen und auch sonst ist die bandbreite der hilfeangebote eine unheimliche freude!

Nächste Schritte:

wir werden, so weit ihr uns eure email addressen als teil des fragebogens hinterlassen habt, die angebote inhaltlich gruppieren und dann wird eine der gela 2.0 aktiven euch kontaktieren, um zu besprechen in welcher form ihr in zukunft für gelegentliche mithilfe zu “euren” themen angesprochen bzw. eingebunden werden wollt. solltet ihr vergessen haben eure email addresse anzugeben, dann könnt ihr das gerne per antwort an gela-gremium@ochsenherz.at nachholen!

6. Kontakt: Bitte hinterlasse uns Deine email Addresse, wenn Du mithelfen möchtest (Frage 5, optional):

Ergebnis:

ausgelassen (datenschutz)

7. Kommentare: weitere Kommentare, Fragen oder Bedenken?

Ergebnis:

bei eurem feedback kommt vor allem eines: euer Dank an die aktiven bei gela ochsenherz 2.0. und dafür wiederum wollen wir uns bei euch bedanken. gemeinsam zu landwirtschaften ist eine freude. gerade wenn in schwierigen zeiten so viel positives feedback und so viel unterstützung kommt! also: Danke auch an euch!!

schöne grüsse,

die gela ochsenherz 2.0 arbeitsgruppe