von Erhard Bauer

22. Jänner 2017, 13.45 – 17.30 Uhr,
im Wohnprojekt Wien, Krakauer Straße 19, 1020 Wien

Tagesordnung:

1. Eröffnung
2. Bericht über das Erntejahr aus betrieblicher Sicht
3. Bericht über das Gemüsejahr aus Vereinssicht
4. Bericht der Rechnungsprüfung und Zahlen des abgelaufenen Jahres
5. Entlastung des Gela-Gremiums durch die Mitglieder
6. Ausblicke aus betrieblicher und Vereinssicht
7. Vorstellung der Kandidat/-innen für das gela-Gremium und die Rechnungsprüfung und Wahl der Vereinsorgane (Gremiumsmitglieder, Rechnungsprüfer_innen)
8. Bericht über den Status quo der Anmeldungen
9. Vorstellung und Beschlussfassung des Budgets 2017/18
10. Beschlussfassung allfälliger weiterer Anträge
11. Ausblick auf die weitere Entwicklung von Gela
12. Allfälliges

1. Eröffnung

Lorenz Glatz jr. (Moderator), Jutta Habe (Vorsitzende), Peter Laßnig (für den Betrieb) und Eva Haas (für den Veranstaltungsort) eröffnen die Jahresversammlung und begrüßen alle Anwesenden. Es wird einstimmig beschlossen, alle Abstimmungen per Handzeichen durchzuführen. Die Tagesordnung wird vorgestellt.

2. Bericht über das Erntejahr aus betrieblicher Sicht

Peter Laßnig stellt den Betrieb und alle anwesenden Betriebsmitarbeiter_innen vor und berichtet über das abgelaufene Erntejahr. Das vergangene Jahr war herausfordernd, nicht zuletzt aufgrund der finanziellen Situation. Es wurde im Betrieb versucht, nachhaltiger mit den vorhandenen (Arbeits-)Ressourcen umzugehen, z.B. indem einige arbeitsintensive Kulturen weggelassen wurden. Günstig war die Witterung, besonders aufgrund des niederschlagsreichen Sommers. Dank geht an die Mitglieder für ihre Unterstützung des Betriebs, insbesondere für die Hilfe nach dem herbstlichen Sturmschaden. Peter lädt alle Interessierten ein, mitzuhelfen und den Betrieb näher kennenzulernen.

3. Bericht über das Gemüsejahr aus Vereinssicht

Jutta Habe stellt das Gela-Gremium vor und berichtet über das Jahr aus Sicht des Vereins und über die Arbeitsschwerpunkte des Gela-Gremiums. Schwerpunkte der Arbeit waren Kommunikation, Bewusstseinsbildung, Finanzen, Grund und Boden (insbesondere in Hinblick auf Gemeinschaftseigentum und Stiftung) und die Mithilfe bei der Organisation von Standbetreuung und Mitarbeit der Mitglieder.

4. Bericht der Rechnungsprüfung und Zahlen des abgelaufenen Jahres (Jahresabschluss)

Lorenz Glatz jr. stellt die finanzielle Situation anhand der aktuellen Zahlen vor. Lorenz weist besonders darauf hin, dass die Summe der Mitgliedsbeiträge höher ausgefallen ist als ursprünglich budgetiert. Die finanzielle Situation konnte nicht nur konsolidiert, sondern sogar “umgedreht“ werden: Das Jahresergebnis weist ein Plus von rund € 18.000,- auf. Dies war möglich nicht zuletzt auch wegen der monatlichen Kontrolle der finanziellen Situation durch eine eigene Gruppe und aufgrund der gemeinsamen solidarischen Anstrengung aller Beteiligten.
Die Rechnungspüfer_innen legen ihren Bericht vor und empfehlen die Entlastung des Gela-Gremiums.

5. Entlastung des Gela-Gremiums durch die Mitglieder

Einstimmiger Beschluss: Das Gela-Gremium wird entlastet.

6. Ausblicke aus betrieblicher und Vereinssicht

Peter Laßnig formuliert einen Ausblick auf das kommende Jahr. Peter berichtet über die geplanten Änderungen bei Organisation und Rechtsform des Betriebs, die besonders darauf abzielen, die gemeinsame Verantwortung zu stärken. So hat sich der Betrieb eine neue Methode der Entscheidungsfindung gegeben, die Soziokratie, um die Gemeinschaftlichkeit der Entscheidungsfindung zu stützen. Auch die gesamtgesellschaftliche Relevanz des Gela-Modells soll stärker diskutiert werden.
Jutta Habe ergänzt aus der Perspektive des Vereins: Sie erwähnt besonders die aktiven Beteiligungsmöglichkeiten für die Ernteteiler_innen (z.B. Standbetreuung, Volunteers-Tage am Mittwoch am Gärtnerhof, Mitgestaltung von Themenabenden, Mitarbeits-Samstag, …). Eva Haas kündigt eine Besprechung für Mitglieder an, die Standbetreuung machen wollen. Hedwig Glatz berichtet über ihre positiven Erfahrungen beim Mitarbeitssamstag (jeder erste Samstag im Monat ab 4. März, Eintragemöglichkeiten auf der Gela-Homepage).

7. Vorstellung der Kandidat/-innen für das gela-Gremium und die Rechnungsprüfung und Wahl der Vereinsorgane (Gremiumsmitglieder, Rechnungsprüfer_innen)

Die Kandidat_innen für das Gela-Gremium werden vorgestellt. Einstimmiger Beschluss: In das Gela-Gremium werden gewählt:
Inga Braukmann (E),
Wolfgang Eichinger (B),
Lorenz Glatz jr. (E),
Lorenz Glatz sen. (E),
Eva Maria Haas (E),
Petra Haas (E),
Jutta Habe (E),
Dario Huth (E),
Susanna Kohlweiß-Cerny (E),
Peter Laßnig (B),
Gundel Libardi (E),
Karin Lischke (E),
Monika Mühr (B),
Johanna Schwarzl (E),
Sandra Travnitzky (E).
Anmerkung: E=Ernteteiler_in, B=Betriebsmitarbeiter_in / produzierendes Mitglied. (Gemäß Satzung müssen im Gela-Gremium mindestens drei Ernteteiler_innen und mindestens drei produzierende Mitglieder vertreten sein.)

Die Kandidat_innen für die Rechnungsprüfung stellen sich vor. Einstimmiger Beschluss: Als Rechnungsprüfer_innen werden gewählt:
Juri Wawra,
Stefan Nowotny,
Anna Pissarek.

8. Bericht über den Status quo der Anmeldungen

Insgesamt stehen 280 Ernteanteile zur Verfügung (189 als freie Entnahme, der Rest Kisten), davon sind rund 251 bereits vergeben. Aktuell sind noch 57 kleine Kisten zu vergeben. Bitte weitersagen!

9. Vorstellung und Beschlussfassung des Budgets 2017/18

Lorenz Glatz jr. erläutert Grundlagen und Zahlen des Gela-Budgets. Wichtige Anstiege bei den Ausgaben sind zu erwarten: Es sind Investitionen erforderlich, die dringend nötig sind (neuer Lieferwagen, Brunnenvertiefung, Übersiedlung eines Folientunnels vom alten aufs neue Feld). Außerdem werden die Rückzahlungen für Ernteanteilsvorauszahlungen und Darlehen (für Übersiedlung) schlagend. Für die Anschaffung des Lieferwagens wird, um die Kosten möglichst gering zu halten, um Mithilfe seitens der Gemeinschaft gebeten. (Die Anforderungen an den Lieferwagen sind: Ladevolumen 15 Kubikmeter, Nutzlast 1 Tonne.) Es wird angeregt, künftig die Budgetzahlen als Excel-Tabelle vor der Jahresversammlung auszuschicken, damit Mitglieder sich einlesen und bereits eigene Vorschläge überlegen können. Einstimmiger Beschluss: Das Budget 2017/18 wird angenommen.

10. Beschlussfassung allfälliger weiterer Anträge

Keine weiteren Anträge.

11. Ausblick auf die weitere Entwicklung von Gela

Projekt Ouvertura:

Das Projekt wird von der Ouvertura-Projektgruppe vorgestellt. Die Gruppe hat sich intensiv mit dem Grundstück auseinandergesetzt und die Standortbedingungen genau erforscht (z.B. Analyse einer Bodenprobe durch die Boku, Anlegen von Versuchsparzellen). Seminare und Weiterbildungen wurden besucht, der Kontakt mit Behörden wurde hergestellt, der erste Folientunnel hergestellt, die ersten 50 (von geplanten 300) Obstbäume gepflanzt, ein Wildzaun errichtet.

Geplant sind:
Süßkartoffeln anbauen, Pilzkulturen anlegen, weitere Obstbäume und Walnussbäume setzen, Brunnen graben und Bewässerung installieren, Fuhrpark aufbauen, Sammeln von Wildobst, Schaffung von Lagermöglichkeiten.

Was soll es 2017 an Lebensmitteln geben (ab Mai):
Pilze, Bohnen, Getreide und Getreideprodukte, Apfelsaft und Minze- / Hollersirup, Bärlauchpesto, Marmeladen und Chutney. Über Kooperationen können vielleicht Frischobst, Eier und Walnüsse ergänzend angeboten werden. Das Angebot ist grundsätzlich komplementär zu Ochsenherz gedacht, wird aber im kommenden Jahr noch nicht kontinuierlich sein.
Lorenz Glatz jr. stellt die Idee der „Abenteuerernteanteile“ („Abenteuer“ wegen der noch mangelnden Kontinuität) sowie das Budget von Ouvertura vor und bittet trotz der derzeitigen Unsicherheit des Angebots darum, das Projekt durch Übernahme solcher „Abenteuerernteanteile“ (ca. € 1.050,- pro Jahr / € 87,50 pro Monat), aber auch durch aktive Mitarbeit zu unterstützen.

Die Verteilung der Ernte soll in Gemeinschaft mit Ochsenherz geschehen, zunächst ausschließlich in Form von Kisten, die (unregelmäßig) von Mai bis Jänner ausgeliefert werden. Als Abholorte sind Naschmarkt und ein Teil der Kistenabholorte von Ochsenherz geplant (allerdings wahrscheinlich nicht an allen Standorten möglich).

Projekt Gemeinschaftseigentum – Stiftung:

Lorenz Glatz sen. stellt die Stiftungsarbeitsgruppe und zusammen mit Beatrix Stude von „Rasenna – Boden mit Zukunft“ den aktuellen Stand der Diskussion vor. Die Zusammenarbeit mit „Rasenna – Boden mit Zukunft“ ist im Herbst des vergangenen Jahres geglückt. Die Stiftung, die eine generationenübergreifende Sicherung des Grund und Bodens für die solidarische Landwirtschaft gewährleisten soll, wird den Namen
„Munus Stiftung – Allmende für gutes Leben“
tragen. Ziel ist, Land und gegebenenfalls auch Gebäude dem Markt zu entziehen und dem Zweck der solidarischen Landwirtschaft und anderer solidarischer Projekte zuzuführen und dabei achtsam und sorgsam mit Natur und Mensch umzugehen;
dieser unveränderliche Zweck bindet die Organe der Stiftung. Grundstücke und bauliche Anlagen von Ochsenherz und Ouvertura sollen in die Stiftung eingebracht werden. Der Aufsichtsrat wird aus Stiftern und vor allem aus Vertretern der Projekte bestehen, die Stiftungseigentum nutzen. Der Aufsichtsrat bestellt und unterstützt den Vorstand. Der erste Vorstand wird von Gela und Rasenna gestellt. Beiräte sind bei Bedarf zur Unterstützung von Aufsichtsrat und Vorstand vorgesehen. Die Stiftung soll auch als Plattform und Angebot für andere Initiativen und für Eigentümer_innen dienen. Die Funktionen in der Stiftung sind ehrenamtlich, solange die Größe der Aufgaben das möglich macht.

12. Allfälliges

Keine weiteren Wortmeldungen.