Rot oder Blau – jedenfalls Kraut

Wiedermal eines der wunderbaren Gemüse, die so unglaublich viel können! Das Rot- oder auch Blaukraut. Dunkel rot sind seine Blätter, blau wird das Wasser wenn man es dünstet.

Passend zum Herbst und Winter ist die thermische Wirkung von Rotkraut neutral bis warm. Es tonisiert unser Qi (unsere Energie) und hilft bei kalten Füßen. Dh bei allen, die bei kaltem Wetter bläuliche Verfärbungen der Hände und Zehen kennen, sollte regelmäßig Rotkraut auf den Tisch kommen. Auch andere Formen von Durchblutungsstörungen können durch regelmäßigen Verzehr von Rotkraut verbessert werden.

Nicht nur der Fluss unseres Qi und unseres Blutes wird geschmeidiger, sondern auch die Menge des Blutes. In meinem Beitrag über die Rote Rübe habe ich bereits mehr zum Thema Blut geschrieben. Auch das Rotkraut unterstützt uns dabei, Blut aufzubauen. In der TCM werden dem „Blutmangel“ unter Anderem Krankheiten wie Depressionen, Nachtblindheit und Reizbarkeit zugeschrieben. Hiermit nochmals ein Appell auf Euer Blut zu achten und es zu pflegen. Dh den Café/Schwarzen Tee Konsum minimieren und ganz bewusst Zeit ohne Bildschirm einplanen.

Diejenigen, die einen empfindlichen Magen haben, insbesondere bei Stress, sollten regelmäßig Rotkraut essen. Gerne als Suppe oder zumindest nicht roh. Eine Rotkraut-Apfel Suppe entspannt den Magen und unterstützt gleichzeitig das Immunsystem. Ein Magen der auf Stress reagiert wird in der TCM oft mit der Diagnose Magen Yin Mangel beschrieben. Das bedeutet, dem Magen fehlt die Kühlung und er glüht und brennt vor sich hin. Dieses Brennen spüren wir an Hand von Magenschmerzen. Andere typische Symptome sind Zahnfleischbluten, ständiges Hunger Gefühl, aufstoßen, etc.. Anstatt Säureblocker zu nehmen, empfiehlt es sich die Ernährung nachhaltig umzustellen. Bei akuten Beschwerden macht es natürlich Sinn auf schnelle Hilfe wie Säureblocker zurück zu greifen. Treten die Beschwerden aber regelmäßig auf, sollte man auch andere Wege ausprobieren. Denn ein Säureblocker hat mehrere Auswirkungen: in erster Linie blockiert er offensichtlich die Magensäure. Was bei einem übersäuerten Magen durchaus kurzfristig Sinn macht. Allerdings brauchen wir unsere Magensäure um aufgenommenen Nahrungsmittel verarbeiten zu können. Eine langfristige Einnahme von Säureblockern kann dazu führen, dass unser komplexes Verdauungssystem gestört wird, weil ihm die Magensäure als wichtiger Bestandteil nicht mehr im nötigen Maße zur Verfügung steht. Eine Umstellung der Ernährung sollte unbedingt in Betracht gezogen werden, bevor man sich auf eine lebenslange Einnahme von Medikamenten einlässt. Bei akuten Beschwerden ist natürlich immer auf den Rat des Arztes zu achten.

Ein letztes Einsatzgebiet für das Rotkraut welches ich Euch heute vorstellen möchte ist der trockene Husten. Wenn der Husten schon bellend ist, und die Bronchien schon ordentlich brennen, dann darf auch ganz viel Rotkraut gegessen werden. Hier helfen natürlich auch andere Hausmittel wie Zwiebelsirup. Wobei das Rotkraut insbesondere beim trockenen Husten hilft. Zwiebelsirup ist bei jeder Art von Husten hilfreich. Zur Zwiebel komme ich aber ein anderes mal.

Herzliche Grüße, Andrea Frevel

Für individuelle Fragen könnt Ihr mich gerne direkt kontaktieren unter: kontakt@andrea-frevel.com