Liebe Ernteteiler*innen!
Auch dieses Jahr gibt es wieder vieeeeele Kartoffelkäfer. Ursprünglich kommt der Schädling aus Zentralmexiko. Um das Jahr 1870 herum kam der Käfer durch den internationalen Handel nach Europa. Seither ist der Kartoffelkäfer ein Schädling, der besonders im Kartoffelanbau Probleme bereitet. Der Käfer, sowie seine Larven ernähren sich nämlich von den Blättern der Kartoffelpflanze. Damit die Knollen richtig wachsen können, braucht es diese natürlich, sodass die Eindämmung des Käfers zu einem wichtigen Bestandteil des Kartoffel-Anbaus gehört.
Im Konventionellen Anbau werden die Kartoffelkäfer mit Insektiziden bekämpft. Im Bio-Anbau gibt es biologische Spritzmittel, die jedoch nur mit Notfallzulassungen genutzt werden dürfen. Diese Zulassungen kommen jedoch oft erst so spät, dass die Blätter bereits abgefressen sind.
Im ökologischen Anbau wird schon lange daran getüftelt Methoden zu Entwickeln, mit denen mechanisch gegen den Kartoffelkäfer vorgegangen werden können. Die älteste Methode ist das händische absammeln. Diese Art der Bekämpfung ist im biologischen Anbau schon sehr lange und auch heute noch verbreitet. Das ganze ist eine richtige sisyphus Arbeit! Sie kostet wertvolle Zeit und viel Arbeitskraft, die im Sommer an vielen anderen Stellen gleichzeitig benötigt wird. In den 90er Jahren wurde ein Sammelgerät namens Bio-Collector entwickelt, welches sich jedoch nicht durchsetzte. Seit 2018 wird der sogenannte Beetle-collector hergestellt, den wir dieses Jahr das erste Mal verwenden durften.
Wir haben uns diese Woche im Hofkreis Zeit genommen die Arbeit mit dem Beetle-collector zu reflektieren und leider ist dies etwas ernüchternd ausgefallen:
Zu Beginn haben wir uns mit der Maschine vertraut gemacht, viel ausprobiert und die richtigen Einstellungen ausgetüftelt. Anschliessend haben wir versucht, regelmässig mit der Maschine die Kartoffelreihen abzugehen. Das Absammeln hat gut funktioniert, sowohl Käfer, als auch Larven landeten zuverlässig im Sammelbehälter. Trotzallem haben die Kartoffelkäfer überhand gewonnen, da etwa 20 Stunden die Woche jemand mit der Maschine fahren müsste um überhaupt einmal alle Reihen abzufahren. Ausserdem sind die Kartoffelkäfer schnell wieder auf den Pflanzen, sodass das durchfahren kein Ende zu nehmen scheint.
Seit Anfang Juli sind daher auf unseren Kartoffelpflanzen keine Blätter mehr, sodass wir sie bereits in 1-2 Wochen abernten müssen.
Eine Möglichkeit fürs kommende Jahr wäre es, die Kartoffeln zusätzlich zum Beetle collector mit Kulturschutznetzen abzudecken und/oder im Falle einer Sonderzulassung die Pflanzen mit einem biologischen Spritzmittel zu behandeln.
Obwohl wir uns so auf diese Investition und die Umsetzung gefreut haben und viel Hoffnung in den Beetle-Collector gesteckt haben, mussten wir die Schwachstellen der Innovativen Sammelmaschine (und des erworbenen Modells) erkennen. Da wir die Probleme frühzeitig reflektiert haben, können wir uns jedoch hoffentlich gut auf den Anbau in der kommenden Saison vorbereiten.
Kartoffelige Grüsse,
Hannah
Viel:
Kräuter:
Minze
Petersilie
Drachenkopf (zum Trocknen für Tee)
Basilikum (Zitronenbasilikum + Genoveser)
Zatar
Durch einen Kälteeinbruch und sehr unbeständiges Wetter reifen u.a. die Paradeiser im Moment leider nicht so schnell ab, und diese Woche gibt es im – im Gegensatz zur letzten Woche – nur 9 weiße, flache Kisten
:(, es wird also leider nicht für alle reichen. Wenn es wieder sommerlicher wird, sollte es schnell wieder bergauf gehen.
Karotten (Sorte „Asap“) gibt es diese Woche einige Kisten mit und ohne Grün. Aus dem Karottengrün kann man z.B. ein leckeres Pesto machen, und auch diverse Haustiere freuen sich darüber ;).
Ab jetzt wird auch wieder Lauch geerntet. Diese Woche dabei sind die Sorten „Starozagorski“ (eher lang, dünn und von etwas blasserem Grün) und „Prelat“ (gedrungenere, „klassischere“ Lauchform).
Auch die festkochende Frühkartoffel „Glorietta“ ist wieder dabei, diese Woche sind es 8 Kisten.
Ein paar Reste schicken wir mit von Frühkraut und weißer Roter Rübe (Sorte Blankoma). Es sind jeweils nur 1-2 Kisten.
Diese Woche gibt es auch diverse Kräuter am Markt: Türkischer Drachenkopf ist ein tolles Teekraut und eignet sich super zum Trocknen. Auch Zatar (oder Za’atar) kann getrocknet verwendet werden und ist Hauptbestandteil der gleichnamigen Gewürzmischung aus der nordafrikanischen und arabischen Küche, die außerdem noch Sumach, gerösteten Sesam und Salz enthält. Mit Olivenöl vermischt, wird diese Gewürzmischung als Dip für Brot oder Würzpaste für Fleisch und andere Lebensmittel verwendet. Die Kräuter sind durch die häufigen Regenfälle zum Teil sehr erdig, da sie es aber nicht gut vertragen, länger feucht gelagert zu werden (v.a. Zatar), wascht sie bitte vor der Verwendung. Wenn sie getrocknet werden sollen, wascht sie und schüttelt oder tupft sie danach mit einem Tuch gründlich trocken, bevor ihr sie zum Trocknen aufhängt
Im Hochsommer gibt es wie in jedem Jahr ein kleines Salatloch, da dieser die Hitze nicht gut verträgt. Als hitze- und trockenheitsresistente „Blattgemüse“-Alternativen bauen wir daher jedes Jahr unter anderem Malabarspinat, Neuseeländerspinat, Portulak, Melde und Co. an, die sowohl roh als auch gedünstet oder gebraten gut schmecken.
Neu ist diese Woche der wunderschöne bunte Blattamaranth „Chinese Multicolor Spinach“, der, wie der Name schon sagt, wie Spinat verwendet werden kann. Da wir heute eine erstmalige Pflegeernte gemacht haben, ist es nur eine große Kiste voll geworden, aber in den nächsten Wochen wird es mehr davon geben.