Hofnachrichten

Woche 18 – OX on Track: Warum wir nicht in die Beete steigen dürfen.

Liebe Ernteteiler*innen!

Ich möchte heute über einen Ansatz in der Bewirtschaftung berichten, welcher sich bei uns nun langsam durchsetzt: Controlled Traffic Farming (CTF).

Die Idee dahinter ist einfach wie banal:

Mit dem Traktorreifen wird immer auf den exakt gleichen Streifen gefahren. Dadurch wird der Boden in den Pflanzreihen nie verdichtet, muss in weiterer Folge nicht tief gelockert werden und die Pflanzen können ungestört in den Unterboden wurzeln. Dies wirkt sich positiv auf die Wasser- und Nährstoffversorgung aus. In den Traktorspuren gibt es zwar stärkere Verdichtungen, aber dort ist es weniger problematisch für das Pflanzenwachstum. Diese Effekte sind mittlerweile auch wissenschaftlich untersucht: z.B.: Controlled traffic farming increased crop yield, root growth, and nitrogen supply at two organic vegetable farms – ScienceDirect

Im großflächigen Anbau wird dieses Konzept vor allem mit Hilfe von GPS umgesetzt. Bei Ochsenherz nutzen wir den Häufelpflug, welcher bei jeder Bearbeitung Furchen zieht, die dann für die nächsten Bearbeitungsschritte die Spur vorgeben. Wir teilen alle unsere Schläge/Feldstücke einheitlich in 3×12 Reihen ein, welche jeweils durch Grünstreifen getrennt sind. Diese Grünstreifen dienen neben der Orientierung vor allem als Windschutz und Biodiversitätsflächen.

Die Einheitlichkeit erleichtert auch das Arbeiten ungemein. Dadurch wird neben Arbeitszeit vor allem Treibstoff (und in weiterer Folge CO2) gespart. Eine gezieltere Bodenbearbeitung wirkt sich natürlich auch positv auf das Bodenleben und den Humusgehalt aus.

Den gleichen Ansatz verfolgen wir schon seit ein paar Jahren im Tunnel mit dem Konzept der permanenten Beete. Wenn es konsequent vermieden wird, in die Beete zu steigen, benötigen diese nur minimale Lockerung.

Wer schon mal ein verdichtetes Beet mit der Grabegabel oder Broadfork gelockert hat, wird die Vorzüge dieses Systems auf jeden Fall zu schätzen wissen.

Schöne Grüße vom Feld

Thomas

Rettich kann auch gekocht, gebraten, gedünstet, geschmort, gebacken, …. werden. Sehr lecker!

Heuer gibt es den ersten Spargel am Feld. Leider noch nicht genug für alle Ernteteiler:innen.
Daher möchten wir uns mit einem Bund Spargel bei den Menschen bedanken, die regelmäßig Standdienste übernehmen.