Hofnachrichten

Woche 34

Liebe Ernteteiler*innen!

Nachdem heute wieder ein extrem heißer – zum Glück soll es wieder abkühlen – Erntetag war und wir nun alle völlig verschwitzt den Tag für beendet erklärt haben, erzähle zur Abwechslung ich euch mal wieder was Kleines.

Bei der Gurkenernte im Tunnel haben mich heute die ersten Pilze begrüßt. Pilze, die im Tunnel im Boden wachsen und deren Fruchtkörper jetzt sprießen.
„Was machen diese Pilze im Boden?“, mag sich wer fragen. Um das zu beantworten, hole ich kurz aus:

Wenn wir von Bodenleben sprechen, dann geht es dabei zwar auch um Regenwürmer, aber diese sind nur ein kleiner Teil davon. Den viel größeren Teil machen zahlreiche verschiedenste Mikroorganismen aus. Insekten, Milben, Baketerien, Fadenwürmer, … und Pilze.
Viele dieser Mikroorganismen, und vor allem die Pilze, ernähren sich von abgestorbenem organischen Material. Also allerlei alter Pflanzenteile, Erntereste, Mulchmaterial… Sie verwerten diese Stoffe zersetzen sie, bauen sie ab und um (diese im Abbau befindlichen Stoffe sind gemeint, wenn man von „Humus“ im Boden spricht).

Das Auftreten dieser Pilze ist ein Zeichen für einen sehr lebendigen Boden. Das freut mich ungemein, denn genau das ist natürlich unser Ziel.
Ein lebendiger Boden ist ein auch gesunder Boden – Je bunter und vielfältiger das Bodenleben, desto schwieriger haben es bodenbürtige Krankheitserreger, sich zu vermehren und an unseren Kulturpflanzen Schäden anzurichten („Antiphytopathogenes Potential“ nennt man das auf Obergescheit). Und je lebendiger, desto besser und mehr Nährstoffe und Wasser kann der Boden halten und unseren Pflanzen zur Verfügung stellen.

Um diese Lebewesen zu fördern, verzichten wir im Tunnel mittlerweile auf intensive Bodenbearbeitung – wir machen nur das Allermindeste und schonen so das wertvolle Bodenleben. Eingeführt hat diesen Ansatz der Bewirtschaftung Tobias, mein Vorgänger der Tunnel-Betreuung. Ihm verdanken wir also die zahlreichen kleinen Pilze des heutigen Tages.

Und so, wie ich unsere Tunnel kenne, werden in den nächsten Monaten, wenn schon die Winterkulturen die Sommerkulturen ausgewechselt haben, noch einige andere Pilze für Überraschungen sorgen.

Liebe Grüße vom Hof
Soren

Durch die extreme Hitze in der letzten Woche kommt diesmal wieder wunderbar viel Fruchtgemüse zum Markt. Vor allem Paradeiser und Paprika gibt es in rauen Mengen, auch von Melanzani und Zucchini ist genug vorhanden.
Dafür sind wir jetzt im Sommerloch angekommen, was den Salat betrifft. Der letzte Satz ist sehr schnell in Blüte gegangen und bereits abgeerntet und gemulcht, und die nächsten Salate sind noch zu klein zum Ernten. Sie vertragen die Hitze nicht besonders gut.

Von den Paradeisern, die sich auch hervorragend als Salatersatz eignen ;), gibt es auch diese Woche gut 1 kg pro Ernteanteil.

Wir haben nun auch den ersten Knollensellerie geerntet – die Knollen sind noch nicht allzu groß, aber das schöne und üppige Grün kann als Stangensellerie und zum Würzen von Suppen mitverwendet werden.

Bei den Paprika kommen jetzt zu den Sorten, die bereits vor dem Farbumschlag geerntet werden (die blassgelben, violetten und grünen, die wir bisher meist mitgeschickt haben), auch immer mehr vollreife Früchte dazu, z.B. von der orangen und süßen Sweet Bite.

Die Blattpetersilie ist gerade sehr schön, und es gibt mit 3 Erntekisten eine gute Menge für alle.