Hofnachrichten

Woche 4

Liebe Ernteteiler*innen!

Diese Woche kommen die Hofnachrichten nicht aus dem Büro oder vom Feld, sondern von einer aktivistischen Reise.

Ich habe mich vergangene Woche gemeinsam mit anderen AkteurInnen aus der Landwirtschaft auf den Weg nach Berlin gemacht, um dort (unabhängig von den aktuellen Bauernprotesten) für eine gerechte, nachhaltige und sozial-ökologische Agrarwende zu demonstrieren.

Gemeinsam mit einem befreundeten Bauern, bin ich in einem liebevoll geschmückten und mit Bannern bestückten Trecker von Hameln nach Berlin gefahren. Zehn Stunden sind wir durch kleine Dörfer und über die Landstraßen gezuckelt, bist wir schließlich auf dem Stadtgut Blankenfelde angekommen sind. Dort gab es viel Platz für die angereisten Trecker und BäuerInnen, gutes Essen, Raum für Austausch und Diskussionen, die besonders in diesen Tagen so unglaublich wichtig zu sein scheinen. 

Am Samstag war dann der grosse Demotag: Früh am Morgen fuhr die Treckerkolonne mit AkteurInnen der Arbeitergemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft im Gepäck, zur internationalen Agrarministerkonferenz. Dort gab es Raum für einen Austausch mit dem deutschen Agrarminister Cem Ötzdemir. Es sprachen junge LandwirtInnen, KlimaktivistInnen, sowie Mitglieder der ABL. Forderungen und eine Protestnote wurden feierlich übergeben.

Etwas ernüchtert ging es dann in Richtung Demo weiter, wo die Trecker feierlich von den Demonstrierenden begrüßt wurden. Mein Mitfahrer bemerkte hierbei schmunzelnd, wie ungewöhnlich es doch sei als LandwirtIn, mal so viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu erfahren.

Bei der Demo selbst sind unterschiedlichste AkteurInnen aufeinander gestossen: Verbände, Tier- und Umweltschutzorganisation, KonsumentInnen, sowie auch Zusammenschlüsse, wie das Netzwerk solidarische Landwirtschaft.  

Am Ende der Reise und eines fruchtbaren Treffens, blicke ich zuversichtlich, aber auch zögernd auf eine Politik, die einer gerechten Agrarwende so viele Steine in den Weg legt. Ich kehre jedoch auch mit vielen neuen Impulsen und der Hoffnung zurück, dass die Stimmen der BäuerInnen gehört werden und dass, vor allem viele einzelne bereits mit Idealismus und Willenskraft tolle Projekte unterstützen und tragen.

Kind Reminder: Dieser Sonntag ist die Jahresversammlung! Wir freuen uns auf euch 🙂

Alles Liebe, 

Hannah

Diese Woche konnten wir endlich wieder frische Pastinaken und Petersilwurzeln sowie Lauch ernten, da der Boden nun aufgetaut ist (und ganz schön gatschig). Juhu!

Einiges gibt es diesen Freitag zum letzten Mal, da die Lagerbestände aufgebraucht sind, oder die letzten Exemplare am Feld abgeerntet wurden.
So z.B:
Radicchio und Castelfranco – diese mussten wir gründlich putzen, da die äußeren Blätter durch den Frost beschädigt waren. Sie sind also recht klein.
Chinakohl und Zuckerhut – hier haben wir nun die Lagerbestände aufgebraucht.
Sauerkraut – das Sauerkraut ist aus, es kommt nur noch ein Kübel als kleiner Rest. Dafür gibt es aber bald frisches Kimchi! 🙂

Auch die Kraut und Wirsingköpfe sind zum Teil recht klein, da wir auch hier viel wegputzen mussten, was vom Frost beschädigt war.
Die Salate aus dem Folientunnel haben zum Teil auch braune Blattränder vom Frost. Diese kann man einfach wegschneiden. Am besten aber den Salat auch bald aufbrauchen, damit die abgestorbenen Ränder nicht zu faulen beginnen.