Hofnachrichten

Woche 44

Liebe Ernteteiler*innen!

Letzte Woche haben wir mit dem Knoblauch die letzten Pflanzen für dieses Jahr ins Freiland gesetzt. Auch alle Begrünungen sind gesät und haben sich Großteils schon sehr schön entwickelt.

Damit hat für mich nun endgültig die Planungsphase für das nächste Jahr begonnen. Dabei ist es mir wichtig unser Anbausystem in Hinblick auf Ökologie und Produktivität stetig zu optimieren und weiterzuentwickeln.

Über das Jahr hinweg habe ich mich immer wieder ein bisschen mit Aspekten der Intensivierung auseinandergesetzt. Intensivierung klingt im ersten Moment nicht besonders ökologisch, aber letztendlich geht es darum, unsere Ressourcen optimal zu nutzen. Wenn Pflanzen im Wachstum sind, entnehmen sie der Luft CO2 und geben überschüssigen Kohlenstoff über die Wurzeln an den Boden ab, wo er für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit dringend benötigt wird. Es kann also auch ökologisch Sinn machen, eine Kultur früher zu ernten und im Sommer noch eine Zweite anzubauen, wenn dadurch in Summe mehr Kohlenstoff von der Atmosphäre in den Boden transportiert wird. Für euch Ernteteiler*innen bedeutet dies, dass es nächstes Jahr im Sommer mehr Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln geben sollte.

Eine andere Form der Intensivierung ist die Untersaat: Das bedeutet, dass Begrünungen bereits während das Gemüse noch wächst, ausgesät werden. Dadurch gibt es auch mehr Pflanzenwachstum und weniger offenen, ungeschützten Boden. Ich habe heuer bereits erste erfolgreiche Versuche, zum Beispiel bei Paprika gemacht. Mit dem Wissen, dass diese besondere Technik auf unserem Hof möglich ist, kann ich diese nun auch in der Planung für das nächste Jahr berücksichtigen.

Jetzt ist es meine Aufgabe, diese Überlegungen in den Feldplan einzuarbeiten, woraus sich dann die konkreten Mengen für den Anbauplan ergeben.

Schöne Grüße aus dem Container

Thomas

Bei besonders großen Karotten kann man nicht ausschliessen, dass sie etwas holzig sind…

Die Lagerernte ist in vollem Gang. Dabei wird der ganze Schlag auf einmal abgeerntet und danach wird sortiert. Da wir zuerst einmal das Gemüse verteilen, die sich im Lager nicht so lang halten würde, können z.B. einige Kürbisse dabei sein, die noch nicht vollständig ausgereift sind, bei der Ernte leicht beschädigt wurden oder andere kleine Verletzungen haben. Also am besten auch diese schnell verbrauchen.

Heuer ist die Ernte bei der Kürbis-Sorte „Delicata“ recht schlecht ausgefallen, weil das alte Saatgut Probleme beim Keimen und Auflaufen hatte. Wir haben die Sorte heuer vermehrt und sollten sie nächstes Jahr wieder in größerer Menge anbieten können. Alternativ-Tipp für kleine, aromatische Kürbisse: „Honeynut“ (kleiner, etwas dunklerer Butternuss-Kürbis).

Es gibt nocheinmal eine kleine Menge Paradeiser. Diese dürfen seit sie vor ein paar Wochen abgeerntet wurden im wohlig warmen Jungpflanzenbereich nachreifen. Teilweise könen noch leicht unreife Paradeiser dabei sein. Diese können an einem warmen und trockenen Ort jedoch problemlos nachreifen.

Es gibt wieder Blumen. Dieses Mal die leuchtend lilane Rainfarn-Phazelie.