Hofnachrichten

Woche 43

Liebe Ernteteiler*innen!

Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich den kleinen Feigenbaum, der nur noch eine Hand voll Blätter trägt. Das gleiche hat der letzte Frost auch bei den meisten anderen Sommekulturen bewirkt. Besonders traurig macht es mich bei den Physalis, die noch so reich an Früchten wären, die wir, ohne Frost, noch wochenlang hätten essen können. Wie viele andere Kulturen auch war die Physalis heuer spät dran, zu spät für den kurzen österreichischen Sommer, weshalb es leider nicht so viel zum Markt geschafft hat. Beklagen können wir uns aber über den Herbst derzeit nicht: Fast täglich scheint die Sonne, alles ist bunt und im großen und ganzen haben wir ein super reiches Gemüse Jahr hinter uns, wie auch vor uns.

Gestern wurden die Melanzani aus dem Tunnel geräumt – vier Kisten feine, kleine Melanzani, die gerne noch groß geworden wären, aber Platz machen mussten für Rucola und Senfkohle, die wir gestern und heute Nachmittag parallel zur Ernte gesetzt haben. Und auch die Freiland-Melanzani wurden vor einer Stunde das letzte Mal geerntet. Bei der reichen Ernte, die uns die Pflanzen und der Boden heuer gebracht haben, muss ich an ein Gedicht von Dom Helder Camara denken, das ich vor kurzem beim Morgenkreis vorgelesen habe. Die Essenz davon: Die Natur beschenkt uns unglaublich reich, sie soll uns ein Vorbild sein. “Früchte wiegen nicht auf, was an Samen verloren geht. Die Quellen versprudeln Wasser im Überfluss. Die Sonne strahlt Fluten des Lichts aus.” Er folgert daraus: Möge uns die Großzügigkeit und Freigibigkeit der Natur lehren, was Seelengröße ist, möge sie uns vor Knausrigkeit bewahren und uns ein Vorbild sein, so dass wir auch unsererseits geben, ohne zu rechnen. So kurz gefasst der Inhalt, ohne es ganz zu zitieren.

Ich danke noch für die vielen netten Gespräche, die ich letzte Woche am Markt hatte – und ganz besonders den Menschen, die mir immer wieder bei manchen Aufgaben unter die Arme gegriffen haben – das lässt mich spüren, dass wir eine tolle Gemeinschaft sind! 🙂 Es werden übrigens laufend Leute gesucht, die hin und wieder eine Schicht am Stand übernehmen wollen. Traut euch, es macht Spaß, die Zeit vergeht wie im Flug und ihr könnt durchgehend Gemüse naschen! Morgen ist übrigens Daniel bei euch am Markt! 

Alles Liebe,

Tobi

Kürbis ist dieses Mal großteils der Muskatkürbis, der sehr groß ist und von den Standdienstler*innen gestückelt wird. Nehmt dazu ein besten ein Behältnis mit.

Melanzani: viele kleine, letztes Mal!

Gemüsmalve: wie Weinblätter zum Umwickeln oder gedünstet wie Spinat zu verwenden

Die letzten Süßkartoffeln! Beschädigte Süßkartoffel schnell verbrauchen!

Paradeiser sind jetzt nur noch wenige da – großteils grün vorgeerntete, die nachgereift sind.

Beim Zuckerhut sind eventuell ein paar schlechte Blätter außen (manchmal auch vereinzelt in inneren Schichten), einfach entfernen!

Chinakohl ist sehr groß, so groß, dass wir Platz bedingt leider nicht für jede*n einen mitgeben können. Aber keine Sorge: ab jetzt wird er jede Woche dabei sein