Hofnachrichten

Woche 48

Liebe Ernteteiler*innen!

Wer in letzter Zeit am Hof war und Luca und Rosa gesucht hat, war wahrscheinlich nur erfolgreich, wenn er/sie auch in die hinterste kleine kalte Kammer unserers Containers geschaut hat. Dort sitzen die beiden in Decken eingehüllt mit Tee in der Hand und mit dem Laptop am Schoß und durchsuchen unseren Saatgutschutz, um alles genau zu dokumentieren. Diese jährlich stattfindende Saatgutinventur ist eine sehr wichtige Arbeit, damit nächstes Jahr auch schnell alles wieder gefunden werden kann. Außerdem ist es wichtig zu wissen, was wir eigentlich alles haben, wie viel wovon da ist, was vermehrt oder bestellt werden muss, wie lange was noch keimfähig ist etc. Dabei finden sie ständig Sorten, die wir noch nie oder nicht mehr im Anbau haben. Das eine oder andere Interessante wird man dann wohl nächstes Jahr am Feld wiederfinden.

Gestern haben wir während dem Hofkreis viel Gemüse geschnitten und am Nachmittag gewürzt und in Tonkröge gegeben. Das Ergebnis ist hoffentlich ein leckeres Kim Chi (fermentierter Chinakohl mit Karotten, Rettich etc), dass ihr dann im neuen Jahr bekommen werdet.

Heute bei der Ernte werden viele Freilandgemüse vielleicht das letzte Mal beerntet, da für die nächste Woche schwere Fröste angesagt sind, was Mizzuna und Co wahrscheinlich nicht überleben. Wir sind aber natürlich vorbereitet und in den Folientunneln steht schon das frische Blattgemüse für den Winter bereit. Dementsprechend haben wir heute großzügig Gemüse von draußen geerntet, ungeachtet, ob der Tatsoi vielleicht noch zu mikrig aussieht oder der Chinakohl noch keine richtigen Köpfe hat. Das Risiko, dass es uns sonst abfriert und gar nicht mehr zu brauchen ist, wäre zu groß und euch schmeckt es ja hoffentlich trotzdem.

Markus, der bei uns Ernte gegen Mitarbeit macht, pflanzt heute fleißig neue Bäume und Sträucher. Er wird die nächsten Wochen auch den Winterschnitt bei den Bäumen übernehmen.

Vor etwa zwei Wochen hatten wir übrigens einen sehr spannenden Besuch des CNI (Congreso national indigena) bzw. der Zapatistas. Sie hatten einiges zu erzählen! Einen Bericht darüber von Lukas und mir findet ihr im Newsletter verlinkt und auf der solawi.life Website.

Morgen ist Daniel am Markt!

Liebe Grüße,

Tobi

Ein Tier treibt sein Unwesen auf den Feldern und beschädigt leider Wirising und andere Gemüse. Vermutlich ein Haase oder die Raben. Jedenfalls gibt es einige Gemüse mit Fraßschaden.

Artischockenstiele sind zu verwenden wie Cardy

Rettiche: diverse Sorten. Ölrettich hat eher herben Geschmack.

Fotos von Georg Maria Prock